Ernährung | Pro Gesundheit

Ernährung bei Diabetes Typ 2 – fleischfreie Ernährung senkt Risiko

Ernährung bei Diabetes

Eine vollwertige pflanzenbasierte Ernährung eignet sich besonders gut für Diabetiker:innen (Bildquelle: shutterstock.com / B-D-S Piotr Marcinski)

Diabetes mellitus ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten der Welt. Die Stoffwechselstörung kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit mit sich bringen. Menschen, die an einer Insulinresistenz leiden, müssen ihren Blutzucker gut im Auge behalten. Eine ausgewogene vegan-vegetarische Ernährung kann das Risiko einer Zuckerkrankheit senken und entspricht den Prinzipien der diätetischen Diabetestherapie.

Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus Typ 2 wird durch eine Insulinresistenz des Körpers hervorgerufen. Die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin ist dabei eingeschränkt und führt dazu, dass die Zellen weniger Zucker (Glukose) aufnehmen. Dieser Umstand führt zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten.1American Diabetes Association (2021): Understanding Insulin Resistance. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/healthy-living/medication-treatments/insulin-resistance [08.06.2021] Bei einem gesunden Menschen wird bei einem Anstieg des Blutzuckerspiegels das Hormon Insulin in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Insulin befördert Glukose aus der Nahrung oder der Leber in die Zellen, dort wird Glukose verstoffwechselt.

Etwa 90 % der Diabetiker:innen leiden unter Typ-2-Diabetes. Typ-1-Diabetes hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, bei der ein Insulinmangel vorliegt, weil das Immunsystem die Insulin produzierenden Betazellen zerstört.2International Diabetes Federation (2020): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.idf.org/aboutdiabetes/type-2-diabetes.html [08.06.2021] 3Mayo Clinic (2021): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes/symptoms-causes/syc-20351193 [08.06.2021]

Häufigkeit von Diabetes

Nach Schätzungen der WHO (World Health Organization) waren 2014 etwa 8,5 % der erwachsenen Weltbevölkerung von Diabetes betroffen. Etwa 1,5 Millionen Todesfälle weltweit im Jahr 2019 sind auf Diabeteserkrankungen zurückzuführen.4World Health Organization (2021): Diabetes. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes [08.06.2021] Dabei ist Typ-2-Diabetes mit einem gesunden Lebensstil und einer Ernährung nach den Prinzipien einer diätetischen Diabetestherapie oft heilbar.5American Diabetes Association (2021): Life doesn’t end with type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/diabetes/type-2 [08.06.2021]

Ursachen einer Diabeteserkrankung

Das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, wird durch ein Zusammenspiel genetischer und stoffwechselbedingter Faktoren bestimmt. Vor allem Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen können das Risiko erhöhen.6World Health Organization (2021): Diabetes. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes [08.06.2021] Mehr als 80 % der Menschen, die an Adipositas (Fettleibigkeit) erkranken, entwickeln auch einen Typ-2-Diabetes.7Apovian C.M., Okemah J., O’Neil P.M. (2019): Body Weight Considerations in the Management of Type 2 Diabetes. Adv Ther 36, 44–58. https://doi.org/10.1007/s12325-018-0824-8

Durch die vorherrschende Insulinresistenz reagiert der Körper nicht mehr ausreichend auf das Insulin, sodass der Blutzucker ansteigt. Die Bauchspeicheldrüse versucht, dem entgegenzuwirken, indem sie mehr Insulin produziert. Im Lauf der Zeit erschöpft sich die Bauchspeicheldrüse und versagt bei der Insulinbereitstellung. Zunehmendes Alter und ein Schwangerschaftsdiabetes können in den Jahren nach der Entbindung ebenso einen Typ-2-Diabetes auslösen.8Mayo Clinic (2021): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes/symptoms-causes/syc-20351193 [08.06.2021]

Übergewicht mit vegan-vegetarischer Ernährung vermeiden

Überernährung hat sich zu einem weltweiten Problem entwickelt: Es sind mehr Menschen von Übergewicht als von Unterernährung betroffen. Vegetarisch und besonders vegan lebende Menschen leiden selten an Übergewicht und Adipositas, was auch das Risiko für zahlreiche chronische Krankheiten senkt.

Typische Symptome bei Diabetes

Diabetes entwickelt sich oft schleichend und die Anzeichen sind nicht immer eindeutig. Typisch für die sogenannte Zuckerkrankheit ist erhöhter Durst, der dadurch entsteht, dass die überschüssige Glukose im Blutkreislauf Flüssigkeit aus dem Gewebe zieht. Ein weiteres Symptom ist starker Harndrang. Diabetiker:innen sind zudem häufig erschöpft, da Zucker in den Zellen von Muskeln und Organen fehlt und so ein Energiemangel entsteht. Die in den Zellen fehlende Glukose, die als Kraftstoff dient, spüren auch Erkrankte – sie ermüden schneller und haben ständig Hunger.

Gewichtsverlust zählt ebenfalls zu den Symptomen einer Diabeteserkrankung. Da Glukose bei Diabetes nicht verstoffwechselt werden kann, verbraucht der Körper Reserven wie Fett- oder Muskelmasse. Auch eine verschwommene Sicht, schlecht heilende Wunden oder ständige Infektionen können auf eine Zuckerkrankheit hindeuten.9Mayo Clinic (2021): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes/symptoms-causes/syc-20351193 [08.06.2021]

Diabetes-Diagnose in der Arztpraxis

Bei Verdacht auf Diabetes empfiehlt es sich, eine ärztliche Diagnose stellen zu lassen. Hierzu wird beispielsweise der Nüchternblutzuckerspiegel gemessen. Als normal gelten Werte unter 100 mg/dl. Bei einem Blutzuckerwert von 100 bis 125 mg/dl liegt die Vorstufe von Typ-2-Diabetes vor. Bei diesem sogenannten Prädiabetes lässt sich der Diabetes mit einem gesunden Lebensstil abwenden. Ergibt der Bluttest 126 mg/dl oder mehr, gilt Diabetes als nachgewiesen.10American Diabetes Association (2021): Diagnosis. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/a1c/diagnosis [08.06.2021

Risiken und Langzeitschäden von Diabetes

Diabeteskranke haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. In Folge der verminderten Durchblutung kann es zu Nervenschädigungen kommen, die meist in Händen und Füßen beginnen. Sie können sich in Form von Taubheit, Brennen oder Schmerzen äußern. Ein schlecht eingestellter Blutzucker kann sogar dazu führen, dass das Gefühlsempfinden in den Extremitäten verloren geht.

Durch die schlechte Durchblutung heilen selbst kleine Verletzungen nur schlecht ab und können zu schweren Infektionen führen, weshalb wiederum eine Amputation erforderlich werden kann. Verdauungsprobleme, Nierenschäden sowie Hör- und Hautprobleme gehören ebenfalls zu den Spätfolgen eines nicht oder schlecht behandelten Diabetes.11World Health Organization (2021): Diabetes. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes [08.06.2021]

Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Ernährung vorbeugen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache – in Deutschland machen sie über 40 % aller Todesfälle aus. Wer sich pflanzlich und ausgewogen ernährt, hat ein geringes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Co.

Prävention und Therapie: Ernährung bei Diabetes

Um das eigene Diabetesrisiko gering zu halten, sollte eine Ernährung gewählt werden, die wenig gesättigte Fette und Zucker, aber viele Ballaststoffe enthält. Dank der Ballaststoffe gehen die Kohlenhydrate langsamer ins Blut über und der Blutzuckerspiegel steigt langsamer an. Ballaststoffreiches Obst und Gemüse sollten daher täglich auf dem Speiseplan stehen. Außerdem sind Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Co. Weißmehlprodukten vorzuziehen.

Aus mehreren Studien geht hervor, dass ein hoher Verzehr von Vollkornprodukten das Risiko für Typ-2-Diabetes senken kann und für einen geringeren sowie langsameren Anstieg der Blutzuckerwerte sorgt. Ein gesundes Gewicht und ausreichend Sport können der Stoffwechselerkrankung vorbeugen und zugleich den Blutzuckerspiegel senken.12World Health Organization (2021): Diabetes. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes [08.06.2021] 13Mayo Clinic (2021): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes/symptoms-causes/syc-20351193 [08.06.2021] 14International Diabetes Federation (2020): Diabetes prevention. Verfügbar unter: https://www.idf.org/aboutdiabetes/prevention.html [08.06.2021]

Je nach Ausprägung des Diabetes muss die Krankheit medikamentös behandelt werden. In der Regel spritzen sich die Patient:innen Insulin, um den Blutzucker zu regulieren. Es gibt kurz- und langwirkende Insulinpräparate. Wird dem Körper Insulin zugeführt, ist es sinnvoll, den Blutzuckerspiegel mehrmals täglich zu kontrollieren, denn Bewegung, Ernährung, Alkohol, Krankheit oder andere Medikamente können den Zuckergehalt im Blut verändern.15Mayo Clinic (2021): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes/symptoms-causes/syc-20351193 [08.06.2021]

Regelmäßiger Fleischkonsum kann Diabetesrisiko erhöhen

Immer mehr Studien verweisen auf den Zusammenhang eines regelmäßigen Fleischkonsums und einem erhöhten Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.16Papier K., Fensom G.K., Knuppel A. et al. (2021): Meat consumption and risk of 25 common conditions: outcome-wide analyses in 475,000 men and women in the UK Biobank study. BMC Med 19, 53 (2021). https://doi.org/10.1186/s12916-021-01922-9 17Talaei M., Wang Y.L., Yuan Y.M., Pan A., Koh W.P. (2017): Meat, Dietary Heme Iron, and Risk of Type 2 Diabetes Mellitus: The Singapore Chinese Health Study, American Journal of Epidemiology, Volume 186, Issue 7, Pages 824–833, https://doi.org/10.1093/aje/kwx156 18Barnard, Neal et al. (2014): Meat consumption as a risk factor for type 2 diabetes. Nutrients vol. 6,2 897-910. 21 Feb. 2014, doi:10.3390/nu6020897 Eine Untersuchung der Oxford Universität mit über 474.000 Personen fand heraus, dass der tägliche Konsum von 70 g unverarbeitetem rotem Fleisch (wie Rindfleisch oder Schweinefleisch) und verarbeitetem Fleisch (wie Speck, Wurst und Schinken) das Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes um 30 % erhöht. Der tägliche Konsum von 30 g Geflügelfleisch erhöhte das Risiko um 17 %. Der Einfluss anderer Lebensstilfaktoren wurde bei der Berechnung berücksichtigt.19Papier K., Fensom G.K., Knuppel A. et al. (2021): Meat consumption and risk of 25 common conditions: outcome-wide analyses in 475,000 men and women in the UK Biobank study. BMC Med 19, 53 (2021). https://doi.org/10.1186/s12916-021-01922-9 Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Übersichtsarbeit, bei der 28 Studien ausgewertet wurden, die den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Typ-2-Diabetes-Risiko untersuchten.20Yang X, Li Y, Wang C, et al. (2020): Meat and fish intake and type 2 diabetes: dose–response meta-analysis of prospective cohort studies. Diabetes Metab. 2020 Oct;46(5):345-352. doi: 10.1016/j.diabet.2020.03.004. Epub 2020 Apr 14. PMID: 32302686.

Ist Fleisch (un)gesund?

Bluthochdruck, Krebs, Übergewicht: Ein hoher Fleischkonsum wird mit der Entstehung zahlreicher Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht. Zum Glück gibt es vielfältige pflanzliche Alternativen.

Vorbeugung von Diabetes mit vegan-vegetarischer Ernährung

Die Vorteile einer vollwertigen vegan-vegetarischen Ernährung bei der Prävention von Typ-2-Diabetes sind mittlerweile gut belegt. Eine Auswertung der Adventist Health Study mit über 96.000 Teilnehmer:innen ergab, dass die Häufigkeit von Typ-2-Diabetes schrittweise mit dem Konsum tierischer Produkte anstieg und vegan gefolgt von vegetarisch lebenden Personen seltener von der Zuckerkrankheit betroffen waren.21Olfert M.D., Wattick R.A. (2018): Vegetarian Diets and the Risk of Diabetes. Curr Diab Rep. 2018;18(11):101. Published 2018 Sep 18. doi:10.1007/s11892-018-1070-9

Die sogenannte Rotterdam Studie mit über 6.700 Teilnehmer:innen untersuchte den Einfluss einer pflanzenbasierten Ernährung auf das Risiko für Typ-2-Diabetes im Vergleich zu einer Ernährung, die auf tierischen Produkten basiert. Sie kam zu dem Ergebnis, dass eine stärker pflanzenbasierte Ernährung das Risiko für eine Insulinresistenz, einen Prädiabetes und einen Typ-2-Diabetes senken kann.22Chen Z, Zuurmond MG, van der Schaft N, Nano J, Wijnhoven HAH, Ikram MA, Franco OH, Voortman T. (2018): Plant versus animal based diets and insulin resistance, prediabetes and type 2 diabetes: the Rotterdam Study. Eur J Epidemiol. 2018 Sep;33(9):883-893. doi: 10.1007/s10654-018-0414-8. Epub 2018 Jun 8. PMID: 29948369; PMCID: PMC6133017. Diverse Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die Gruppe der Veganer:innen hatte stets das geringste Risiko, an Diabetes zu erkranken.23Lee, Y., Park, K. (2017): Adherence to a Vegetarian Diet and Diabetes Risk: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies. Nutrients. 2017 Jun 14;9(6):603. doi: 10.3390/nu9060603. PMID: 28613258; PMCID: PMC5490582

Was essen Veganer:innen?

Menschen, die sich vegan ernähren, essen ausschließlich pflanzliche Lebensmittel – sie essen also keine Tiere oder tierischen Produkte. Aber zu einer pflanzlichen Lebensweise gehört mehr als nur eine vegane Ernährung.

Behandlung von Diabetes mit vegan-vegetarischer Ernährung

Die Vorteile bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 mit einer vollwertigen pflanzenbasierten Ernährung konnten bereits zahlreiche Studien bestätigen.24Olfert M.D., Wattick R.A.(2018): Vegetarian Diets and the Risk of Diabetes. Curr Diab Rep. 2018;18(11):101. Published 2018 Sep 18. doi:10.1007/s11892-018-1070-9 2006 wurden die Ergebnisse einer der ersten großen randomisierten klinischen Studie mit Diabetiker:innen veröffentlicht, die mit einer veganen Ernährung behandelt wurden. Die Studienteilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip entweder mit einer fettarmen veganen Ernährung oder mit einer Ernährung basierend auf den Richtlinien der American Diabetes Association (ADA) behandelt, die auf eine fettarme Mischkost setzt. Nach 22 Wochen konnten 26 % der ADA-Gruppe und 43 % der veganen Gruppe ihre Diabetes-Medikamente reduzieren. Zudem verringerte sich das Körpergewicht der veganen Gruppe im Schnitt um 6,5 kg, das der ADA-Gruppe nur um 3,1 kg.25Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, Turner-McGrievy G, Gloede L, Jaster B, Seidl K, Green AA, Talpers S (2006): A low-fat vegan diet improves glycemic control and cardiovascular risk factors in a randomized clinical trial in individuals with type 2 diabetes. Diabetes Care. 2006 Aug; 29(8):1777-83. 26McMacken M, Shah S. (2017): A plant-based diet for the prevention and treatment of type 2 diabetes. J Geriatr Cardiol. 2017;14(5):342-354. doi:10.11909/j.issn.1671-5411.2017.05.009

Niedrigerer HbA1c-Wert dank pflanzlicher Ernährung

Eine Übersichtsarbeit ergab, dass Diabeteskranke mit einer vegetarischen und veganen Ernährung ihren HbA1c-Wert senken können.27Yokoyama, Y., N. D. Barnard, S. M. Levin, et al. (2014): Vegetarian diets and glycemic control in diabetes: a systematic review and meta-analysis. Cardiovascular Diagnosis and Therapy 4(5), 373–382. doi:10.3978/j.issn.2223-3652.2014.10.04 HbA1c ist ein Laborwert, der verwendet wird, um den Verlauf der Blutzuckerwerte in den letzten 8–12 Wochen zu bestimmen. Er ist für Diabetiker:innen besonders wichtig, um Rückschlüsse auf die Qualität der Blutzuckereinstellung ziehen zu können. Je höher der Prozentsatz, desto höher sind die Blutzuckerwerte. Eben diese müssen niedrig gehalten werden.28American Diabetes Association (2021): Understanding A1C. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/a1c [09.06.2021]

Weitere Vorteile einer pflanzlichen Ernährung bei der Vorbeugung und Behandlung von Diabetes

Eine pflanzenbasierte Ernährung, die hauptsächlich auf Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide sowie Nüssen und Samen basiert, gilt als besonders vorteilhaft bei der Prävention und Behandlung von Typ-2-Diabetes. Sie enthält nur geringe Mengen gesättigter Fettsäuren und ist dafür reich an ungesättigten Fettsäuren, die zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen.29Imamura, F., R. Micha, J. H. Y. Wu, et al. (2016): Effects of Saturated Fat, Polyunsaturated Fat, Monounsaturated Fat, and Carbohydrate on Glucose-Insulin Homeostasis: A Systematic Review and Meta-analysis of Randomised Controlled Feeding Trials. PLOS Medicine 13(7), e1002087. doi:10.1371/journal.pmed.1002087 Besonders gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind neben Oliven- und Rapsöl auch Walnüsse, Hanfsamen und Leinsamen sowie die daraus hergestellten Öle.

Außerdem ist die Zufuhr von Ballaststoffen bei einer rein pflanzlichen Ernährung höher als bei anderen Ernährungsweisen, was mit niedrigeren Blutzuckerwerten und einer verbesserten Insulinsensibilität einhergeht.30Barnard, N. D., H. I. Katcher, D. J. Jenkins, et al. (2009): Vegetarian and vegan diets in type 2 diabetes management. Nutrition Reviews 67(5), 255–263. doi:10.1111/j.1753-4887.2009.00198.x Zudem halten Ballaststoffe lange satt und unterstützen so die Gewichtsregulierung.31Lattimer, J. M. & M. D. Haub (2010): Effects of Dietary Fiber and Its Components on Metabolic Health. Nutrients 2(12), 1266–1289. doi:10.3390/nu2121266 Gute Ballaststoffquellen sind neben Gemüse und Obst vor allem Vollkorngetreide wie Weizen, Hafer, Roggen oder Dinkel sowie Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen und Lupinen.

ProVeg-Tipps zur Vorbeugung und Therapie von Diabetes

Es gibt verschiedene Ernährungsstrategien, um einen hohen Blutzucker zu vermeiden oder zu senken. Eine vegan-vegetarische Ernährung bringt in beiden Fällen enorme gesundheitliche Vorteile mit sich:

  • Ein gesundes Körpergewicht und ausreichend Bewegung verringern das Diabetesrisiko, unterstützen aber auch bei einer bestehenden Erkrankung dabei, den Blutzucker zu regulieren.
  • Eine vollwertige pflanzenbasierte Ernährung eignet sich besonders gut für Diabetiker:innen, da sie nur geringe Mengen gesättigte Fettsäuren enthält und stattdessen wertvolle Ballaststoffe liefert.
  • Ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die in Walnüssen, Hanfsamen und Leinsamen sowie den daraus hergestellten Ölen enthalten sind, senken den Blutzuckerspiegel.
  • Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte halten lange satt und lassen den Blutzucker langsamer ansteigen, sodass der Blutzuckerspiegel insgesamt konstant bleibt.
  • Bei Symptomen wie vermehrtem Durst oder Harndrang, Gewichtsverlust, häufig auftretenden Infektionen oder wenn Sie mehrere Risikofaktoren aufweisen, sollten Sie ärztlich prüfen lassen, ob bei Ihnen ein Diabetes vorliegt.

Pro Gesundheit

In diesem Artikel geht es um allgemeine Ernährungstipps. Wenn Sie Bedenken bezüglich Ihrer Ernährung haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Hausarztpraxis, um eine Überweisung für eine Ernährungsberatung zu erhalten. Besprechen Sie die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit einer medizinischen Fachkraft, um sicherzustellen, dass die Präparate für Sie geeignet sind. Setzen Sie nie die Ihnen verschriebenen Medikamente ab, ohne vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gesprochen zu haben.

Quellen

Quellen
1 American Diabetes Association (2021): Understanding Insulin Resistance. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/healthy-living/medication-treatments/insulin-resistance [08.06.2021]
2 International Diabetes Federation (2020): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.idf.org/aboutdiabetes/type-2-diabetes.html [08.06.2021]
3, 8, 9, 13, 15 Mayo Clinic (2021): Type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/type-2-diabetes/symptoms-causes/syc-20351193 [08.06.2021]
4, 6, 11, 12 World Health Organization (2021): Diabetes. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes [08.06.2021]
5 American Diabetes Association (2021): Life doesn’t end with type 2 diabetes. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/diabetes/type-2 [08.06.2021]
7 Apovian C.M., Okemah J., O’Neil P.M. (2019): Body Weight Considerations in the Management of Type 2 Diabetes. Adv Ther 36, 44–58. https://doi.org/10.1007/s12325-018-0824-8
10 American Diabetes Association (2021): Diagnosis. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/a1c/diagnosis [08.06.2021
14 International Diabetes Federation (2020): Diabetes prevention. Verfügbar unter: https://www.idf.org/aboutdiabetes/prevention.html [08.06.2021]
16, 19 Papier K., Fensom G.K., Knuppel A. et al. (2021): Meat consumption and risk of 25 common conditions: outcome-wide analyses in 475,000 men and women in the UK Biobank study. BMC Med 19, 53 (2021). https://doi.org/10.1186/s12916-021-01922-9
17 Talaei M., Wang Y.L., Yuan Y.M., Pan A., Koh W.P. (2017): Meat, Dietary Heme Iron, and Risk of Type 2 Diabetes Mellitus: The Singapore Chinese Health Study, American Journal of Epidemiology, Volume 186, Issue 7, Pages 824–833, https://doi.org/10.1093/aje/kwx156
18 Barnard, Neal et al. (2014): Meat consumption as a risk factor for type 2 diabetes. Nutrients vol. 6,2 897-910. 21 Feb. 2014, doi:10.3390/nu6020897
20 Yang X, Li Y, Wang C, et al. (2020): Meat and fish intake and type 2 diabetes: dose–response meta-analysis of prospective cohort studies. Diabetes Metab. 2020 Oct;46(5):345-352. doi: 10.1016/j.diabet.2020.03.004. Epub 2020 Apr 14. PMID: 32302686.
21 Olfert M.D., Wattick R.A. (2018): Vegetarian Diets and the Risk of Diabetes. Curr Diab Rep. 2018;18(11):101. Published 2018 Sep 18. doi:10.1007/s11892-018-1070-9
22 Chen Z, Zuurmond MG, van der Schaft N, Nano J, Wijnhoven HAH, Ikram MA, Franco OH, Voortman T. (2018): Plant versus animal based diets and insulin resistance, prediabetes and type 2 diabetes: the Rotterdam Study. Eur J Epidemiol. 2018 Sep;33(9):883-893. doi: 10.1007/s10654-018-0414-8. Epub 2018 Jun 8. PMID: 29948369; PMCID: PMC6133017.
23 Lee, Y., Park, K. (2017): Adherence to a Vegetarian Diet and Diabetes Risk: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies. Nutrients. 2017 Jun 14;9(6):603. doi: 10.3390/nu9060603. PMID: 28613258; PMCID: PMC5490582
24 Olfert M.D., Wattick R.A.(2018): Vegetarian Diets and the Risk of Diabetes. Curr Diab Rep. 2018;18(11):101. Published 2018 Sep 18. doi:10.1007/s11892-018-1070-9
25 Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, Turner-McGrievy G, Gloede L, Jaster B, Seidl K, Green AA, Talpers S (2006): A low-fat vegan diet improves glycemic control and cardiovascular risk factors in a randomized clinical trial in individuals with type 2 diabetes. Diabetes Care. 2006 Aug; 29(8):1777-83.
26 McMacken M, Shah S. (2017): A plant-based diet for the prevention and treatment of type 2 diabetes. J Geriatr Cardiol. 2017;14(5):342-354. doi:10.11909/j.issn.1671-5411.2017.05.009
27 Yokoyama, Y., N. D. Barnard, S. M. Levin, et al. (2014): Vegetarian diets and glycemic control in diabetes: a systematic review and meta-analysis. Cardiovascular Diagnosis and Therapy 4(5), 373–382. doi:10.3978/j.issn.2223-3652.2014.10.04
28 American Diabetes Association (2021): Understanding A1C. Verfügbar unter: https://www.diabetes.org/a1c [09.06.2021]
29 Imamura, F., R. Micha, J. H. Y. Wu, et al. (2016): Effects of Saturated Fat, Polyunsaturated Fat, Monounsaturated Fat, and Carbohydrate on Glucose-Insulin Homeostasis: A Systematic Review and Meta-analysis of Randomised Controlled Feeding Trials. PLOS Medicine 13(7), e1002087. doi:10.1371/journal.pmed.1002087
30 Barnard, N. D., H. I. Katcher, D. J. Jenkins, et al. (2009): Vegetarian and vegan diets in type 2 diabetes management. Nutrition Reviews 67(5), 255–263. doi:10.1111/j.1753-4887.2009.00198.x
31 Lattimer, J. M. & M. D. Haub (2010): Effects of Dietary Fiber and Its Components on Metabolic Health. Nutrients 2(12), 1266–1289. doi:10.3390/nu2121266

Letztes Update: 10.11.2023

Jetzt an der Veggie-Challenge teilnehmen

Top