Corporate Engagement
Der internationale Verbund hinter dem V-Label
5. Dezember 2018
Das V-Label gilt als sichere Orientierungshilfe. Aber wer vergibt die V-Label-Lizenzen? Wie hängen die Lizenzgeber zusammen und wer macht was?
Vegan-vegetarische Produkte sind längst keine Nischenprodukte mehr und in den vergangenen Jahren zu einer attraktiven Produktgruppe auf dem nationalen Lebensmittelmarkt herangewachsen. Auch außerhalb Europas ist eine gesteigerte Nachfrage nach gekennzeichneten Veggie-Produkten zu verzeichnen, bei der das V-Label als sichere Orientierungshilfe eine entscheidende Rolle spielen wird. Aber wer steckt eigentlich hinter dem bekannten Label?
Geschichte und Wachstum des V-Labels
1985 wurde das V-Label der Öffentlichkeit beim Europäischen Vegetarier Kongress vorgestellt. Die ersten veganen und vegetarischen Produkte erhielten elf Jahre später eine Deklaration mit dem V-Label. 1997 wurde es als internationale Marke geschützt und in den Folgejahren zunehmend auf weitere europäische Länder ausgedehnt. Seit 2016 ist das V-Label erstmals außerhalb Europas im Einsatz und wird seit 2017 auch für Kosmetikprodukte vergeben. In der Schweiz kennzeichnet das V-Label seit September 2017 vegan-vegetarische Menüs in sämtlichen IKEA-Restaurants. Damit ist der Grundstein für weitere Produktgruppen mit dem V-Label gelegt.
Die V-Label GmbH verwaltet das Label im Namen der Veggie-Organisationen
Inhaber der Markenrechte ist in Europa und in den Ländern, in denen das Label bereits geschützt ist, die V-Label GmbH in Winterthur/CH. Diese wurde 2008 extra dafür gegründet. Sie verwaltet seither in Kooperation mit der Europäischen Vegetarischen Union (EVU) und im Namen der Vegetarierorganisationen die Markenrechte und sorgt dafür, dass das V-Label markenrechtlich geschützt bleibt. Außerdem berät sie die einzelnen Landesorganisationen und koordiniert das V-Label-Projekt international. Sie trägt die gesamten Kosten für Markenanmeldungen, Markenerweiterungen, Anwälte und Notare sowie für das Bereitstellen zentraler Infrastruktur wie Datenbanken, Webseiten, etc. Daher fließt ein kleiner Teil der V-Label Einnahmen der GmbH zu. Geschäftsführer der V-Label GmbH ist Renato Pichler, der auch die Schweizer Organisation Swissveg führt.
ProVeg vergibt das V-Label in Deutschland
Über 90 % der Einnahmen bleiben in den jeweiligen Ländern, um die Veggie-Bewegung vor Ort zu unterstützen. Als größte Interessenvertretung der vegetarisch und vegan lebenden Menschen in Deutschland übernimmt ProVeg Deutschland e.V. die Vergabe des Labels für den deutschen Markt. Allein in Deutschland gibt es mittlerweile über 4.500 Produkte von mehr als 500 Lizenz-Partnern. Als Sublizenznehmer hat ProVeg Deutschland einen Vertrag mit der V-Label GmbH, welcher es ProVeg erlaubt, das V-Label für in Deutschland ansässige Firmen zu vergeben. Ebenso verhält es sich mit den anderen Veggie-Organisationen. Das V-Label-Team in Deutschland steht im Rahmen der Lizenzierung in engem Austausch mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen. Um eine eindeutige Länderzuordnung der Unternehmen herzustellen, wird bei der Produktanmeldung nach dem Unternehmenssitz gefragt. Die Vergabe des V-Labels deckt sich in mehrfacher Hinsicht mit den Zielen von ProVeg. Mit einer klaren Kennzeichnung, für die das V-Label dank Glaubwürdigkeit durch unabhängige Inspektionen steht, wird der Einkauf vegan, vegetarisch oder flexitarisch lebender Menschen vereinfacht. Durch unseren direkten Kontakt mit den Produzierenden solcher Produkte kann ProVeg den Trend hin zu mehr veganen Produkten durch das V-Label und weitere Services direkt fördern.