Die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt

Nahrung anbauen, Konsumgüter produzieren, uns fortbewegen – bei all diesen Tätigkeiten greifen wir auf die Ressourcen unseres Planeten zurück. Dazu zählen Trinkwasser, Holz, seltene Erden, aber auch lebenswichtige Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen und komplexe Ökosysteme. Bis vor nicht allzu langer Zeit war die Natur in der Lage, einen Großteil der von der Menschheit benötigten Rohstoffe im gleichen Maß zu erneuern, wie sie verbraucht wurden.

Während die Nachfrage nach Lebensmitteln, Konsumgütern und Bauflächen immer weiter steigt, sinkt die Fähigkeit des globalen Ökosystems, die dabei entstehenden Treibhausgas-Emissionen zu absorbieren und die Balance der Ökosysteme aufrechtzuerhalten. Und auch Wälder, Flüsse und Grünland können sich immer langsamer regenerieren.

Wir verbrauchen mehr, als die Erde hergibt

Ungefähr in den 70er-Jahren fing es an: Laut der Organisation Global Footprint Network verbrauchen wir Menschen seitdem mehr natürliche Ressourcen als die Erde im gleichen Zeitraum regenerieren kann. Dieser Überkonsum von Nahrungsmitteln, Energie und anderen Gütern führt dazu, dass wir mehr Treibhausgase ausstoßen, als unser Planet absorbieren kann. Die Folgen dessen spüren wir heute an vielen Stellen – angefangen beim Klimawandel bis hin zu Waldsterben, dem Verlust von Biodiversität und schlechter Luft.¹Lin, D., L. Lambersie, M. Wackernagel (2023): Estimating the date of Earth Overshoot Day 2023. Online unter: https://www.overshootday.org/content/uploads/2023/06/Earth-Overshoot-Day-2023-Nowcast-Report.pdf [26.07.2023] Das Alarmierende: Unser Ressourcenverbrauch nimmt tendenziell noch immer zu.

Earth Overshoot Day – unsere Ressourcen sind jedes Jahr früher erschöpft

Um auf diese Überlastung unseres Planeten hinzuweisen, rief das Global Footprint Network 2006 den Earth Overshoot Day ins Leben. Während wir Anfang der 70er-Jahre noch mit den Ressourcen des Planeten ausgekommen sind, verbrauchen wir aktuell jährlich das 1,75-fache, was unsere Erde jedes Jahr nachhaltig regenerieren kann.²Footprint Data Foundation, York University Ecological Footprint Initiative, and Global Footprint Network: National Footprint and Biocapacity Accounts, 2022 edition. Online unter: https://data.footprintnetwork.org [26.07.2023] Wenn wir unseren Konsum in diesem Tempo weiter steigern, erreichen wir den Erdüberlastungstag jedes Jahr früher – und noch vor 2050 verbrauchen wir jährlich die Ressourcen von 2 Erden.

#Movethedate – Ressourcen sparen durch Ernährungsumstellung

Um den Earth Overshoot Day im Kalender weiter nach hinten zu schieben, müssen wir unseren ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren und die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen. Hierfür bedarf es Veränderungen in vielen Bereichen. Einer der wichtigsten: Die Transformation unseres Ernährungssystems. Denn aktuell nutzen wir die Hälfte der globalen Biokapazität, um Nahrung herzustellen.³Earth Overshoot Day: Food. Online unter: https://www.overshootday.org/solutions/food/ [26.07.2023]

Ein globaler Wandel hin zu einer pflanzenbetonten Ernährung würde die vorhandenen Ackerflächen deutlich effizienter nutzen – statt Futter für Tiere könnten auf diesen Flächen Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide für den direkten menschlichen Verzehr wachsen. Damit würden nicht nur weniger klimaschädliche Treibhausgase emittiert. Die effizientere Nutzung von Ressourcen ist auch ein wichtiger Schritt, um den globalen Hunger zu bekämpfen.

Die Wirkung vieler kleiner Handlungen

Die Überlastung unseres Planeten anzuerkennen, kann sich überwältigend und bedrohlich anfühlen. Dennoch, die Auseinandersetzung mit dem Erdüberlastungstag ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Die gute Nachricht: Es gibt Handlungsmöglichkeiten! Der Wechsel zu einer pflanzenbetonten Ernährung ist eine der effektivsten, um anzufangen.⁴Global Footprint Network: I beef up my plant-based diet. Online unter: https://www.overshootday.org/portfolio/plant-based-diet/ [26.07.2023]