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Ernährungstypen: Wie sich die Zielgruppe für vegan-vegetarische Angebote zusammensetzt
25. Juni 2019
Menschen haben unterschiedliche Essgewohnheiten. Für die eine muss es schnell gehen, der andere achtet auf die Herkunft der Lebensmittel und die nächste mag es bequem und unkompliziert. Ob unbekümmert, trendig oder engagiert: Die pflanzliche Küche hält für jeden Typen das Richtige bereit – und der Außer-Haus-Markt kann sich die Veggie-Vielfalt für die eigenen Angebote zunutze machen.
Das Marktforschungsinstitut Nielsen hat eine Umfrage veröffentlicht, in der mehr als 10.000 deutsche Haushalte zu ihren Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten befragt wurden.1The Nielsen Company: Die 7 Ernährungstypen – worauf wir beim Essen achten, 04.12.17, online unter https://www.nielsen.com/de/de/insights/news/2017/wp-12-esser.html (abgerufen 17.05.19) Basierend auf den Ergebnissen teilen sie die Konsumierenden in 7 Essenstypen ein. Klares Ergebnis: Für die meisten hat Ernährung einen hohen Stellenwert. Viele Unternehmen im Außer-Haus-Markt haben dieses Potenzial erkannt und passen ihre Produktpalette den unterschiedlichen Essgewohnheiten der wachsenden Veggie-Zielgruppe an.
Die meisten Menschen ernähren sich bewusst
Der Großteil der Ernährungstypen, die anhand der Umfragewerte definiert wurden, legt einen starken Fokus auf Lebensmittel und konsumiert bewusst. Mit 27 % die größte Gruppe sind die „Engagierten“: Befragte dieser Gruppe kochen gern selbst, häufig auch für andere. Genuss und Qualität stehen im Vordergrund, die Mahlzeit wird zelebriert. Ebenfalls sehr bedacht darauf, was auf ihren Tellern landet, sind die „Körperbewussten“. Für 9 % der Befragten stehen Gesundheit, Figur und Wohlbefinden im Vordergrund. Die „Trendigen“ (11 %) wissen als Erste, welche Entwicklungen es in der Szene gibt. Stets auf der Suche nach unentdeckten Gaumenfreuden sind sie bestens informiert über aktuelle Produkteinführungen. Zudem informieren sie ihren Freundeskreis über die neue vegane Eissorte, die pflanzliche Rührei-Alternative aus der Tube oder Kichererbsentofu. Sie lassen sich auf sozialen Medien inspirieren und haben laut Nielsen die höchste Markenaffinität.
Vegane Alternativen
Ob Fleisch, Käse oder Fisch: Vegane Alternativen gibt es mittlerweile für alle Tierprodukte und Lebensmittel mit tierischen Inhaltsstoffen.
Essen als Lebensphilosophie
Für die „Naturnahen“ (11 %) und die „Gewissensentscheider“ (4 %) geht die tägliche Nahrungsmittelaufnahme weit über Genuss- und Gesundheitsaspekte hinaus. Erstere legen Wert auf Bioqualität, Regionalität, Vertrauenswürdigkeit und Frische. Sie orientieren sich an Gütesiegeln und sind bereit, mehr für ihre Lebensmittel zu zahlen. Letzteren liegen vor allem Umweltschutz und Tierwohl am Herzen, sie sind besonders informiert über die Auswirkungen ihrer Essensentscheidungen und bereit, ihr Konsumverhalten entsprechend anzupassen.
Nur 16 % der Befragten gehören zur Kategorie der „Unbekümmerten“. Für diese Menschen sind Ernährung und Gesundheit von geringer Bedeutung, Nährwerttabellen und Inhaltsstoffe meist unbekannt. Es gilt: Preis vor Qualität. Laut Nielsen sind diese Personen oftmals unter 50 Jahren alt und kaufen häufig Tiefkühlkost. Einen ähnlichen Bezug zu Lebensmitteln haben die „Pragmatiker“: Für 22 % der Bevölkerung spielt vor allem der Faktor Zeit eine große Rolle. Das Essen muss schnell gehen, Fertiggerichte und Angebote „to go“ sind hier beliebte Optionen. Allerdings achten Menschen dieser Kategorie zumindest ansatzweise auf Gesundheitsaspekte wie Zucker- und Fettgehalt sowie Fleischreduktion.
Für alle etwas dabei
Trendig, gesund, naturnah: Die pflanzliche Küche bietet eine enorme Vielfalt, die sich der Außer-Haus-Markt zunutze machen kann, um die unterschiedlichen Ernährungstypen zu bedienen. Für die „Engagierten“ steht beim Restaurantbesuch die Geselligkeit im Fokus. Lokalitäten, in denen alle in der Gruppe ihre verschiedenen Ernährungspräferenzen unter einen Hut bringen können, sind hier klar im Vorteil. Körper- und gesundheitsbewusste Menschen fragen auswärts vor allem vollwertige, pflanzliche Optionen nach. Wer Essen als Ausdruck der Lebensphilosophie sieht, wie etwa die „Naturnahen“ und die „Gewissensentscheider“, greift aus ethisch und ökologisch motivierten Aspekten sowieso eher zum Veggie-Gericht. Hier punkten Kantinen und Co. zudem mit einer klaren Auszeichnung ihrer Angebote.
Vor allem für unbekümmerte Esserinnen und Esser hat der Außer-Haus-Markt mittlerweile Einiges an pflanzlichen Optionen zu bieten: In vielen Restaurants und Fast-Food-Ketten wird das Veggie-Sortiment stetig erweitert. Führende Marktgrößen überbieten sich gegenseitig mit pflanzlichen Neueinführungen, um sich ihren Anteil am wachsenden Markt der vegan, vegetarisch und flexitarisch lebenden Menschen zu sichern. Rein pflanzliche Pizza, „Chicken“-Nuggets und Frühlingsrollen finden sich nicht nur in den Tiefkühltruhen von Supermärkten, auch professionelle Küchen profitieren von einer erweiterten Auswahl von TK-Ware im Großgebinde. Zudem lassen viele Unternehmen ihr Sortiment mit dem V-Label auszeichnen. Dadurch ist auf einen Blick ersichtlich, welche Produkte frei von tierischen Bestandteilen sind – eine gute Möglichkeit, die eiligen Gäste für sich zu gewinnen.
Fast-Food
In einem Ranking betrachtete ProVeg 2018 das pflanzliche Angebot der umsatzstärksten Fast-Food-Ketten weltweit. Seitdem gab es einige Änderungen auf den internationalen Speisekarten.
Mehr als ein Trend
Kaum jemand, der sich intensiv mit den Entwicklungen am Lebensmittelmarkt beschäftigt, kommt dieser Tage am Thema pflanzlich vorbei: Egal, ob in großen Restaurantketten oder im Supermarktregal, die Auswahl tierleidfreier Produkte wächst enorm. Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung können von der steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Angeboten nur profitieren. Denn richtig umgesetzt, hat das pflanzliche Menü für jeden Gast etwas zu bieten – egal, welchem Ernährungstypen sie oder er angehört.
ProVeg Food Services
ProVeg Food Services unterstützt Sie durch Beratungen und Schulungen dabei, Ihr Serviceangebot sinnvoll, nachhaltig und gesund zu gestalten.
Quellen[+]
↑1 | The Nielsen Company: Die 7 Ernährungstypen – worauf wir beim Essen achten, 04.12.17, online unter https://www.nielsen.com/de/de/insights/news/2017/wp-12-esser.html (abgerufen 17.05.19) |
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