Politik
European Green Deal: Reduktion der Tierbestände gefordert
Clara Hagedorn 22. Oktober 2020

Quelle: DNR Positionspapier
Gemeinsam mit anderen Umweltschutzverbänden wendet sich ProVeg an die Europäische Union. Obwohl der sogenannte „European Green Deal“ (Europäischer Grüner Deal) auf wichtige Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes eingeht, fehlen konkrete Ziele. Mit ihrem Positionspapier wollen die Organisationen die EU unter anderem dazu auffordern, endlich konsequente Maßnahmen für einen reduzierten Fleischkonsum durchzusetzen.
Die Nachhaltigkeitsziele der EU bleiben schwammig
Im Dezember 2019 hat die Europäische Kommission die neue Nachhaltigkeitsstrategie der EU, den European Green Deal, vorgestellt. Er soll bis 2050 die Treibhausgasemissionen in der EU auf Null reduzieren, sodass Europa als erster Kontinent klimaneutral wird. Ein wichtiger Teil des European Green Deals ist die Ernährungsstrategie „Farm to Fork“, die im April 2020 veröffentlicht wurde. In der Strategie erkennt die EU die Notwendigkeit eines reduzierten Fleischkonsums an und erklärt, sich für die Förderung pflanzlicher Proteinquellen einzusetzen. Wie ProVeg bereits kritisierte, fehlen allerdings noch konkrete Zielwerte und Maßnahmen, um die Produktion und den Konsum tierischer Lebensmittel zu mindern.
Das gemeinsame Positionspapier, das ProVeg am 22.10.2020 unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings (DNR) veröffentlichte, stellt umfassende Forderungen zum Thema Naturschutz auf.
Umweltverbände fordern Subventionsstopp für tierische Lebensmittel
Die 21 Umweltverbände begrüßen die grundsätzlichen Inhalte der Farm-to-Fork-Strategie und fordern, sie umgehend verpflichtend zu machen und umzusetzen. Hierzu braucht es unbedingt verbindliche Maßnahmen und Zeitpläne für die Reduktion der Produktion und des Konsums tierischer Lebensmittel. Eine zentrale Maßnahme betrifft den Abbau der Tierbestände. Zur Umsetzung hierfür wird eine weitläufige Informationskampagne sowie ein Subventionsstopp von tierischen Lebensmitteln gefordert. Ein Anliegen, mit dem ProVeg sich bereits im September 2020 an die EU gewendet hat. Weiterhin werden die Verringerung von Futtermittelimporten zum Schutz des Regenwalds sowie die Förderung pflanzlicher Proteinquellen aus europäischer Produktion genannt.
Wenn die EU ihr Ziel erreichen und bis 2050 klimaneutral werden will, muss sie endlich deutliche Ziele zur Verringerung der Tierbestände vorlegen. Das Forderungspapier des DNR sollte dafür dringend als Grundlage genutzt werden.
Hier finden Sie das vollständige Positionspapier zum European Green Deal.

Über die Autorin
Clara Hagedorn
Referentin Politik