Politik
ProVeg gestaltet den ersten Ernährungspavillon auf der COP 27 mit
ProVeg bringt Ernährung auf die Klimaschutz-Agenda der COP 27. Bild: ProVeg
Jedes Jahr treffen sich Delegierte aus aller Welt auf der UN-Klimakonferenz (COP), um Lösungen für den Klimaschutz zu finden. Auf der diesjährigen Konferenz in Ägypten im November, COP 27, wird dank der Initiative von ProVeg dem Zusammenhang zwischen unserem Ernährungssystem und der Klimakrise erstmals ein eigener Pavillon gewidmet.
Transformation unseres Ernährungssystems im Fokus des „Food4Climate“-Pavillons
Gemeinsam mit 21 Partnern organisiert ProVeg auf der COP 27 den „Food4Climate“-Pavillon, der zeigt, wie wichtig eine Transformation unseres Ernährungssystems für die Bewältigung der Klimakrise ist. Das Ziel: Entscheidungsträger:innen auf der ganzen Welt dazu bewegen, die Herausforderungen der Landwirtschaft in den Fokus zu rücken und neue Lösungen umzusetzen. Außerdem ist mit der Unterstützung des israelischen Premierministers erstmals ein Land Partner von ProVeg.
Ernährung und Landwirtschaft werden Teil der Klima-Debatte
Der „Food4Climate“-Pavillon in der strategisch wichtigen „Blue Zone“ wird 130 m² groß sein und 10 Themen aus den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft präsentieren – und damit dem Zusammenhang von Ernährung und Klima erstmals auf der Weltklimakonferenz so viel Raum geben. Auch neu: Auf der diesjährigen COP ist ein Tag dem Thema „Landwirtschaft und Adaption“ gewidmet. Das ist ebenfalls ein Meilenstein im Klimaschutz und das Ergebnis langjähriger Appelle von Organisationen wie ProVeg.
„Die Genehmigung des ,Food4Climate‘-Pavillons auf der COP 27 ist ein historischer Moment. Endlich wird unser Ernährungssystem als maßgebliche Stellschraube für ein besseres Klima in den Vordergrund gerückt.“
Raphael Podselver
Ernährung als wichtige Stellschraube im Klimaschutz
Unser Ernährungssystem ist für bis zu einem Drittel der globalen klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.1Crippa, M., E. Solazzo, D. Guizzardi, et al. (2021): Food systems are responsible for a third of global anthropogenic GHG emissions. Nature Food. Doi:10.1038/s43016-021-00225-9 doi:10.1038/s43016-021-00225-9 2Xu, X., P. Sharma, S. Shu, et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food 2(9), 724–732. Doi:10.1038/s43016-021-00358-x 3IPCC (2019): Climate Change and Land: an IPCC special report on climate change, desertification, land degradation, sustainable land management, food security, and greenhouse gas fluxes in terrestrial ecosystems. Online unter: https://www.ipcc.ch/srccl/download/ [16.09.2022]Die Treibhausgas-Emissionen aus der Tierhaltung sind dabei doppelt so hoch wie die aus der pflanzlichen Ernährung 4Reinhard, G., S. Gärtner und T. Wagner (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Heidelberg. Online unter: https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/Reinhardt-Gaertner-Wagner-2020-Oekologische-Fu%C3%9Fabdruecke-von-Lebensmitteln-und-Gerichten-in-Deutschland-ifeu-2020.pdf [12.10.2022] 5Xu, X., P. Sharma, S. Shu, et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food 2(9), 724–732. Doi:10.1038/s43016-021-00358-x – und das, obwohl gerade einmal 18 % der weltweit verzehrten Kalorien aus der Fleisch- und Milchproduktion stammen.6UN Food and Agriculture Organization (FAO) OurWordlinData.org – Research and data to make progress against the world’s largest problems. Licensed under CC-BY by the author Hannah Richtie and Max Roser (2013) – land use Hinzu kommt, dass die sogenannte Nutztierhaltung 77 % der globalen Anbauflächen beansprucht.7UN Food and Agriculture Organization (FAO) OurWordlinData.org – Research and data to make progress against the world’s largest problems. Licensed under CC-BY by the author Hannah Richtie and Max Roser (2013) – land use
Pro Umwelt
Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar – und unser Ernährungssystem eine wichtige Stellschraube für den Klimaschutz. Eine klimafreundliche Ernährung ist bunt, abwechslungsreich und vor allem: pflanzlich.
ProVeg fordert pflanzliche Gerichte auf der COP 27
ProVeg ist zudem eine von 160 Nichtregierungsorganisationen, die sich in einem offenen Brief an die Leitung der COP 27 gewandt hat: Die Beteiligten sprechen sich dafür aus, dass den Delegierten während der 10-tägigen Klimakonferenz ausschließlich pflanzliche Gerichte serviert werden. Auf einer Veranstaltung zur Bekämpfung der Klimakrise wäre es nur konsequent, Nahrungsmittel mit kleinem ökologischen Fußabdruck anzubieten. Die ägyptische Küche ist mit einem hohen Anteil an pflanzenbetonten Gerichten wie mit Reis gefüllte Gemüsesorten und Weinblätter, Falafel mit Hummus, Kushari und Co. hervorragend dafür geeignet.
Die politische Arbeit von ProVeg
Klimaschutz, Umdenken in der Landwirtschaft, Kennzeichnung von Lebensmitteln: Welche Rahmenbedingung ProVeg von der Politik fordert, um ein nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen und Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Quellen
| ↑1 | Crippa, M., E. Solazzo, D. Guizzardi, et al. (2021): Food systems are responsible for a third of global anthropogenic GHG emissions. Nature Food. Doi:10.1038/s43016-021-00225-9 doi:10.1038/s43016-021-00225-9 |
|---|---|
| ↑2, ↑5 | Xu, X., P. Sharma, S. Shu, et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food 2(9), 724–732. Doi:10.1038/s43016-021-00358-x |
| ↑3 | IPCC (2019): Climate Change and Land: an IPCC special report on climate change, desertification, land degradation, sustainable land management, food security, and greenhouse gas fluxes in terrestrial ecosystems. Online unter: https://www.ipcc.ch/srccl/download/ [16.09.2022] |
| ↑4 | Reinhard, G., S. Gärtner und T. Wagner (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Heidelberg. Online unter: https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/Reinhardt-Gaertner-Wagner-2020-Oekologische-Fu%C3%9Fabdruecke-von-Lebensmitteln-und-Gerichten-in-Deutschland-ifeu-2020.pdf [12.10.2022] |
| ↑6, ↑7 | UN Food and Agriculture Organization (FAO) OurWordlinData.org – Research and data to make progress against the world’s largest problems. Licensed under CC-BY by the author Hannah Richtie and Max Roser (2013) – land use |
