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New Food Conference von ProVeg: Gemeinsam für das Essen von morgen
4. April 2019
Vom 21. bis 22. März 2019 kamen Fachleute aus aller Welt bei der New Food Conference von ProVeg in Berlin zusammen, um sich über Innovationen in der Lebensmittelbranche auszutauschen. Namhafte Expertinnen und Experten gaben Auskunft darüber, welche Möglichkeiten pflanzliche Proteinquellen derzeit schon bieten. Außerdem gewährten sie einen Einblick in die Zukunft von Lebensmitteln aus Zellkultivierungsprozessen.
Das Thema hat Relevanz: Die Konferenz war schon Wochen im Voraus ausverkauft. Das Publikum spiegelte die vielen verschiedenen Bereiche wider, die an der Gestaltung der Lebensmittel der Zukunft beteiligt sind. Mehr als 300 Menschen aus über 30 Ländern machten sich auf den Weg nach Berlin: Stakeholder der Lebensmittelbranche tauschten sich mit renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft aus, junge Start-ups lernten mehr über Investmentstrategien, die nationale und internationale Presse sorgte dafür, das gebündelte Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wer es nicht geschafft hatte, ein Ticket zu ergattern, konnte sich die Vorträge über einen Livestream anschauen – eine Möglichkeit, von der knapp 3.000 Menschen Gebrauch machten.
Junge Menschen sind der Antrieb für den Markt alternativer Proteinquellen
Sowohl Vortragende als auch Teilnehmende waren sich einig: Die derzeitigen Methoden der Lebensmittelproduktion sind weder nachhaltig noch zukunftsfähig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis herkömmliche Produktionsverfahren abgelöst werden. Dr. Neta Lavon von Aleph Farms formulierte es so: „Wir sind die neuen Landwirtinnen und Landwirte, die Hand in Hand mit den heutigen arbeiten und diverse Lebensmittel für viele verschiedene Menschen produzieren werden.“ Vor allem die Generation Y, also Menschen, die zwischen Anfang der 80er- und Ende der 90er-Jahre geboren wurden, stellen unsere aktuellen Essgewohnheiten stark in Frage. Im Gegensatz zu früheren Generationen nehmen sie Fleisch nicht als Luxus wahr. Für sie stehen die Probleme im Vordergrund, die der Fleischkonsum mit sich bringt, mit Gesundheits- und Umweltbedenken als wichtigste Faktoren. Es ist dieser Perspektivenwechsel, der Veränderungen in unserer Ernährung nicht nur zulässt, sondern vor allem auch vorantreibt.
Die Neuerfindung des Essens
Lebensmittel müssen gut schmecken, unkompliziert zugänglich und wettbewerbsfähig sein, um sich erfolgreich am Markt zu etablieren – das ist eine der wichtigsten Schlussfolgerungen der New Food Conference. Unsere Lebensmittelauswahl basiert nicht auf isolierten Entscheidungen, sondern entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die bei der Gestaltung eines neu entstehenden Markts berücksichtigt werden müssen. Obwohl die Zusammenstellung unseres Speiseplans durch Tradition, kulturelle Hintergründe und Gewohnheiten bestimmt wird, sind Verbraucherinnen und Verbraucher dazu bereit, sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Das bedeutet nicht, dass wir auf traditionelle Gerichte verzichten müssen: Thunfisch, „Hühnchen Tikka Masala“ und „Foie gras“ (Stopfleber) aus Zellkultivierungsprozessen (Clean Meat) oder Eiklar aus Pilzfasern – die Entwicklung all dieser Produkte ist derzeit in vollem Gange.
Interview mit Prof. Dr. Mark Post
Mark Post ist Forscher und Mitbegründer des niederländischen Unternehmens Mosa Meat. Schon seit 2006 arbeitet er daran, kultiviertes Fleisch zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Pflanzliche Köstlichkeiten
Während sich viele dieser neuartigen Lebensmittel noch in der Entwicklungsphase befinden, sind andere bereits erhältlich. Mandelparmesan und Salami aus Kartoffelprotein sind nur einige der Produkte, die auf der New Food Conference zur Verkostung angeboten wurden. Die Start-ups des ProVeg-Incubators stellten auf der Konferenz ebenfalls neue Markteinführungen vor, darunter eine pflanzliche Alternative zu Dörrfleisch sowie gereifte Käsesorten aus Cashews. Optik, Textur und Geschmack sorgten für „Wow“-Momente und gaben einen umfassenden Eindruck, was mit pflanzlichen Lebensmitteln bereits jetzt möglich ist. Darüber hinaus vermittelten die über 30 Referentinnen und Referenten einen Überblick, in welche Richtung sich die Lebensmittelindustrie in den kommenden Jahren entwickeln wird. Es ist eine Reise, die den Einsatz aller Akteurinnen und Akteure der Lebensmittelindustrie fordert. Der Trend weg von tierischen Produkten und hin zu ressourcenschonenden Alternativen ist laut dem Landwirt Illtud Llyr Dunsford keine Bedrohung, sondern eine Chance.
ProVeg-Incubator
Der ProVeg-Incubator fördert Start-ups aus dem Veggie-Sektor. Neben einem Coworking Space wird ein mehrstufiges Förderprogramm angeboten.
ProVeg ist entschlossen, diese Chance zu nutzen. Wir freuen uns darauf, Sie bei der nächsten New Food Conference 2020 begrüßen zu dürfen. Weitere Details folgen in Kürze.
Ein herzliches Dankeschön
Die erste New Food Conference von ProVeg war ein voller Erfolg. Die Beteiligten verließen das Event nicht nur mit neuen Inspirationen, sondern auch mit einem erweiterten Netzwerk. Dieser Erfolg wäre ohne die Unterstützung unserer Hauptsponsoren, der Rügenwalder Mühle und Simply V, sowie unserer Unterstützer Hydrosol, Döhler, Veeconomy und Good Seed Ventures nicht möglich gewesen. Vielen Dank an die Referentinnen und Referenten, die aus der ganzen Welt angereist sind, um ihr Fachwissen zu teilen. Unser Dank gilt auch den Ausstellern, die für solch positive Erlebnisse bei den Verkostungen gesorgt haben.