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Das Restaurantketten-Ranking 2025 von ProVeg präsentiert spannende Innovationen im pflanzlichen Sektor
21. März 2025

Besonders bei pflanzlichen Fleischalternativen hat sich die Gastronomie im Restaurantketten-Ranking 2025 ins Zeug gelegt: Der Burger „Glücksgriff“ von Hans im Glück kommt mit einer veganen Hähnchen-Alternative im Knuspermantel und pflanzlicher Mayo (Bild: Hans im Glück)
Seit 2018 analysiert ProVeg gemeinsam mit dem Branchenmagazin foodservice das pflanzliche Speisenangebot von Deutschlands größten Restaurantketten. Mit dem Ranking wollen wir zum einen Interessierten eine Orientierung geben, wo es ein umfangreiches pflanzliches Angebot gibt, und zum anderen Restaurantketten motivieren, ihr Portfolio in diesem Bereich weiter auszubauen. Auch 2025 liefert die Markengastronomie spannende Innovationen und eine steigende Vielfalt im pflanzlichen Sektor.
Platz 1: Hans im Glück überzeugt mit ausgewogenem Gesamtpaket
Seit Jahren tummelt sich Hans im Glück unter den Favoriten im Restaurantketten-Ranking und ist 2025 wieder zurück an der Spitze. Bei dem Burgergrill gibt es Veggie-Burger teils günstiger als Fleisch-Burger. Wer sich am Tisch für Soßen entscheidet, kann unbeschwert zugreifen: alles pflanzlich, so auch die Trüffel-Mayo. Dezente Herzen markieren pflanzliche Gerichte und Getränke und sorgen für einen klaren Überblick. Ein besonderes Highlight: Die große Auswahl an spannenden und vielfältigen pflanzlichen Desserts.
„Wir sagen: Desserts für alle! Wer genießen will, will auch wählen können. Deshalb bieten wir verschiedene vegane Desserts an, für jeden Geschmack etwas.“
Peter Prislin
Director Marketing Strategy & Communication bei Hans im Glück
Platz 2: Enchilada mit innovativen Fleischalternativen
Die mexikanische Restaurantkette rutscht im Ranking von Platz 1 auf Platz 2. Enchilada sticht mit pflanzlichen Innovationen wie dem Flankensteak von Redefine Meat, Pulled Beef und Lamm auf Pflanzenbasis hervor, während Naschkatzen mit Churros voll auf ihre Kosten kommen. Influencer Chris Washington von Vegane Wunder bewirbt das pflanzliche Angebot auf Social Media. In Bremen erwartet die Gäste regelmäßig eine rein pflanzliche Speisekarte.
Platz 3: Mit Peter Pane und Frittenwerk gleich doppelt belegt
Den 3. Platz teilen sich dieses Jahr Peter Pane und Frittenwerk. Peter Pane hat das größte Angebot an Fleischalternativen unter allen teilnehmenden Restaurantketten im Ranking 2025: Von Nuggets über Bacon bis hin zu Getreide- und Hülsenfrüchte-Pattys gibt es hier eine breite Auswahl. Die Restaurantkette beweist, dass selbst Zwiebelringe im Backteig nach einer Rezept-Optimierung pflanzlich super funktionieren.
Frittenwerk hat sich dieses Jahr zum 1. Mal für das ProVeg-Ranking qualifiziert und hüpft direkt zu Peter Pane auf Platz 3. Hier gibt es Loaded Fries – Pommes mit kreativen Toppings für den etwas größeren Hunger. Soßen und Dips sind standardmäßig für alle Gerichte rein pflanzlich. Und wer nach einer veganen Currywurst sucht, wird hier ebenfalls fündig.
Attraktive Preise und innovative Auswahl
Was früher eher die Ausnahme war, setzt sich nun immer mehr als neuer Standard durch: Gäste zahlen für pflanzliche Gerichte oftmals genauso viel oder sogar weniger als für ihre tierischen Pendants – wie im Supermarkt. Diese Entwicklung begrüßen wir sehr. Dennoch gibt es in diesem Bereich weiterhin Handlungsbedarf. Denn hier ziehen bislang nicht alle Restaurantketten mit. Vor allem bei Käsealternativen wird weiterhin ein Aufpreis erhoben.
Burger mit Pattys aus Gemüse, Getreide oder Hülsenfrüchten wie Falafel-Erbsen-Bratlinge, Crunchy-Oh-Mungood-Pattys oder Süßkartoffel-Amaranth-Bratlinge machen Lust, Neues zu probieren. Mit spannenden Innovationen wie Rippchen auf Pflanzenbasis oder Bacon treffen Restaurantketten genau ins Schwarze und greifen Sehnsüchte vieler flexitarisch lebender Gäste auf.
Während das Angebot im Bereich der Fleischalternativen immer größer und kreativer wird, sind viele Restaurantketten bei pflanzlichen Alternativen zu Fisch noch eher zurückhaltend. Anders sieht es bei Nordsee (Platz 22) aus. Hier werden alle fündig, die Lust auf pflanzlichen Backfisch, Thunfisch oder Räucherlachs haben. Wilma Wunder (Platz 5) hatte im Veganuary zudem pflanzlichen Kaviar auf Basis von Tapiokastärke und selbstgemachter Algenmarinade auf dem Speiseplan.
Auswahl der Restaurantketten: Top 30 der in Deutschland tätigen Quickservice- und Fullservice-Unternehmen 2024 gemäß Branchenmagazin foodservice
- Kriterien: Jahresumsatz, Anzahl der Betriebe, Verfügbarkeit der digitalen Speisekarte
- Ausschluss: Buffet-Restaurants, Back-Ketten, Kaffeehäuser
Datengrundlage: Pflanzliches Angebot der Restaurantketten im Januar 2025 anhand online einsehbarer Speisekarten
Bewertung: Bewertung auf einer stufenlosen Skala anhand der absoluten und relativen Häufigkeit veganer Gerichte und den Kriterien Marketing und Innovation. Die Erhebung ist eine Momentaufnahme:
- Häufigkeit veganer Hauptspeisen (bis zu 8 Punkte)
- Häufigkeit veganer Vorspeisen und Beilagen (bis zu 5 Punkte)
- Häufigkeit veganer Desserts (bis zu 4 Punkte)
- Marketingmaßnahmen (bis zu 7 Punkte): Aufbau, Kennzeichnung und Nudging-Methoden* auf der Speisekarte, Preisgestaltung
- Innovation (bis zu 5 Punkte): Auswahl an pflanzlichen Alternativen zu Fleisch, Fisch, und Käse sowie Soßen, Dips und Dressings
- Je nach Anteil pflanzlicher Produkte am Umsatz (bis zu 1 Punkt)
* Als Nudging wird die Anordnung und Präsentation von Speisen und Getränken bezeichnet, die Gästen einen Anreiz schaffen, sich für diese Produkte zu entscheiden.
Veganuary als Testphase
Auch 2025 hat ProVeg die Daten für das Restaurantketten-Ranking während des „Veganuary“ erhoben. Viele Produzenten, Einzelhändler und Gastronomen nutzen den Zeitraum der weltweit größten Kampagne für pflanzliche Ernährung im Januar, um Sortiment und Speisekarte mit neuen „plant-based“ Produkten zu ergänzen. Solche Aktionszeiträume eignen sich besonders gut, um pflanzliche Innovationen zu testen.