Food Services
ProVeg-Ranking 2018: Die größten Restaurantketten im Vegan-Check
10. Januar 2019
Wie vegan-freundlich sind die Schnellrestaurants in Deutschland und Europa? ProVeg hat die größten Restaurantketten unter die Lupe genommen und auf die Verfügbarkeit pflanzenbasierter Gerichte untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Unternehmen schon ein breites pflanzliches Speisenangebot aufweisen – doch bei den großen Ketten besteht noch Luft nach oben.
Mit steigender Zahl der vegetarisch und vegan lebenden Menschen – sowie derjenigen, die sich bewusst an einem oder mehreren Wochentagen fleischfrei ernähren – wächst in der Gastronomie die Nachfrage nach pflanzlichen Optionen. Das aktuelle ProVeg-Ranking der größten Restaurantketten bietet einen Überblick über die neuen Veggie-Entwicklungen in der Systemgastronomie und rückt das Thema somit weiter in den Fokus der Servicelandschaft. Als langjähriger Partner von ProVeg unterstützte die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt das Ranking.
Ziel der Marktanalyse: Verbesserung des pflanzlichen Speisenangebots
Die Untersuchung der Restaurantketten hatte zum Ziel, den Markt und seine Potenziale zu analysieren, um mit entsprechenden Maßnahmen auf Angebotslücken im Bereich pflanzliche Kost zu reagieren. Im Rahmen von Beratungen schafft ProVeg Food Services Anreize für die systemgastronomischen Betriebe, sich mit fleischfreien Angeboten auf die wachsende Zielgruppe einzustellen. Somit soll das kurzfristige Ziel erreicht werden, die Verfügbarkeit von vegan-vegetarischen Speisen in der Gastronomie zu verbessern – und das langfristige Ziel, den Konsum tierischer Produkte bis zum Jahr 2040 um 50 % zu verringern. Für Verbraucherinnen und Verbraucher stellt das Ranking eine Orientierungshilfe für pflanzliche Angebote in Restaurantketten dar.
Für die Analyse wurden mithilfe des Fachmagazins foodservice 22 Unternehmen ermittelt, die in Deutschland in den Segmenten Quickservice- und Fullservice-Gastronomie aktiv sind und unter Anbetracht ihrer Größe eine besondere Marktrelevanz aufweisen. Zusätzlich betrachtete ProVeg die Angebotsgestaltung der 5 umsatzstärksten Fast-Food-Ketten im internationalen Rahmen, um länderübergreifende Parallelen und Unterschiede im Bereich pflanzliche Gerichte zu ergründen.
dean&david führt das Ranking an
Die Untersuchung der Schnellrestaurants in Deutschland zeigt, dass etwa ein Drittel der betrachteten Unternehmen in Bezug auf pflanzenbasierte Speisen schon sehr gut aufgestellt ist und damit auf die steigende Nachfrage reagiert. Den ersten Platz des Rankings belegt dean&david. Mit seinem Konzept „Fresh to eat“ setzt das Unternehmen auf frisches, gesundes Fast Food und kann mit einer breiten pflanzlichen Auswahl an bunten Salaten, Bowls und Currys, aber auch mit veganen Desserts punkten. Bei der Deklaration seiner Speisen arbeitet dean&david mit leicht verständlichen, unauffälligen Piktogrammen. Durch diese Symbole tritt die Vegan-Kennzeichnung nicht zu offensiv hervor, ist aber für aufmerksame Gäste, die explizit nach pflanzenbasierten Optionen Ausschau halten, dennoch sehr gut erkennbar.
Auf den vorderen Rängen konnten sich neben dean&david außerdem Sushi Circle, Peter Pane, Hans im Glück und MoschMosch platzieren. Sie stechen durch eine große Bandbreite an veganen Gerichten und eine gute bis sehr gute Kennzeichnung ihrer pflanzlichen Optionen positiv heraus. Auch immergrün und Vapiano schneiden gut ab – Vapiano hat damit im Vergleich zu anderen Unternehmen seiner Größenordnung mit Abstand die Nase vorn.
Die Branchenriesen zeigen kaum Veränderung
Bereits 2016 erstellte ProVeg ein Veggie-Ranking der Systemgastronomie, untersuchte damals jedoch lediglich die 7 größten Schnellrestaurants in Deutschland auf ihre vegan-vegetarischen Optionen. Vapiano zeigte sich schon vor 2 Jahren als Vorreiter und belegte den ersten Platz. Seither hat die italienische Restaurantkette ihr pflanzliches Speisensortiment erweitert – im Gegensatz zu den anderen Unternehmen: Sie weisen auch im aktuellen Ranking noch ein sehr geringes Angebot veganer Speisen auf.
Veggie auch für fleischlastige Restaurantketten relevant
Bei der Selbstauskunft gaben einige Unternehmen an, dass sie eine vegan-vegetarische Erweiterung ihres Sortiments nach wie vor nicht anstreben, da ihre Kernkompetenz bei Fleischgerichten liegt und sie daher fehlende Relevanz für ihre Hauptzielgruppe sehen. Diese Zielgruppe ändert sich jedoch mit dem derzeitigen Wandel der Ernährungsgewohnheiten in Deutschland rasant. Regional, gesund, bio und nachhaltig – so lauten die Schlagworte der aktuellen Fast-Food-Bewegung. Die Herkunft der einzelnen Zutaten und ihre Zubereitung gewinnen an Bedeutung für die Gäste der Restaurantketten. Denn die neue Generation von Konsumierenden hat ein politisches Bewusstsein für ihr Essen und nimmt ihre Verantwortung für die Umwelt viel stärker wahr als bisher. Der Megatrend „Clean Eating“ ist längst auch in der Systemgastronomie angekommen. Mit wachsender Anzahl gesundheitsbewusster Menschen sind daher auch Restaurantketten mit Fleischkonzept gut beraten, auf den Zug aufzuspringen und sich durch die Einführung von Veggie-Gerichten weiterzuentwickeln.
Zusätzliche Herausforderungen bei der Erweiterung ihres Sortiments bestehen für die systemgastronomischen Betriebe laut eigenen Aussagen aufgrund von fehlenden Zulieferern, teilweise hohen Warenkosten und mangelnden Kenntnissen ihrer Mitarbeitenden in der pflanzlichen Küche. Um Unternehmen in diesen Punkten unterstützend zur Seite zu stehen, bietet ProVeg Food Services Beratungen sowie Schulungen an und vermittelt Kontakte zu Lieferfirmen veganer Produkte.
Details und Hintergründe zum Ranking
Platz 1: dean&david
- 100 Filialen in Deutschland
- 11 vegane Hauptspeisen: Salate, Bowls, Wraps und Currys
- zusätzlich verschiedene vegane Kuchensorten, Obst-Chia-Puddings und Bananenbrot
- Zubereitung veganer Gerichte auf separaten Arbeitsflächen
- unternehmenseigenes Vegan-Label
- sehr detaillierte Allergenliste
Platz 2: Sushi Circle
- 18 Filialen in Deutschland
- 14 vegane Sushi-Varianten
- breites Angebot an pflanzlichen Vorspeisen wie Edamame, Gyoza, Algensalat und Samosa
- Desserts wie Kokosbällchen mit Erdbeersoße und Sesambällchen
- Vegan-Deklaration vorhanden
- keine separate Arbeitsfläche für Veggie-Speisen, jedoch separate Utensilien
Platz 3: Peter Pane
- 25 Filialen in Deutschland
- 5 rein pflanzliche Hauptspeisen
- süße Fritten und Schokoladenmousse mit Kokos-Vanille-Eis und Pfirsich-Kompott als Nachspeise
- 7 von 10 Soßen sind vegan
- unternehmenseigenes Label für vegane Speisen
Platz 4: Hans im Glück
- 62 Filialen in Deutschland
- 5 vegane Burger
- die Mayonnaise “Hans im Glück-Soße” ist vegan
- vegane Dessert-Optionen: Küchlein mit Obst und verschiedene Eissorten
- kein unternehmenseigenes Vegan-Label (eigener Speisekarten-Abschnitt „Vegane Burger“, jedoch bei Beilagen nicht ersichtlich, ob diese vegan sind)
Platz 5: MoschMosch
- 12 Filialen in Deutschland
- 8 vegane Hauptspeisen: gebratene Nudeln, Currys, Poke-Bowls
- viele Gerichte optional mit Bio-Tempeh oder -Tofu verfügbar
- breite Auswahl an Vorspeisen wie Gyoza mit Gemüsefüllung, Gemüsegrillspiese, Edamame, Suppen, Gurke-Wakame-Salat und Mango-Miso-Rettich
- kein veganes Dessert
- Vegan-Deklaration vorhanden
- separate Karte für Lebensmittelallergikerinnen und -allergiker vorhanden und einsehbar
Platz 6: immergrün
- 60 Filialen in Deutschland
- 3 vegane Hauptgerichte: eine vegane Bowl und 2 Wraps
- große Auswahl an rein pflanzlichen Desserts (in Form von Smoothies mit Fruchtsorbet)
- keine separate Zubereitung veganer Speisen
- unternehmenseigenes Vegan-Label vorhanden
Platz 6: Vapiano
- 77 Filialen in Deutschland
- die 9 veganen Hauptgerichte beschränken sich auf Pasta und Salate; keine pflanzenbasierte Käsealternative für Pizzen verfügbar
- individuelle Zusammenstellung möglich, da direkt vor Kundinnen und Kunden gekocht wird
- veganer Nachtisch: 2 Sorbets
- Trennung bei der Lagerung und Zubereitung von pflanzlichen und tierischen Produkten
- unternehmenseigenes Vegan-Label
- regelmäßiges Schulungsangebot fürs Personal im Umgang mit veganen Produkten
Platz 8: Cafe del Sol
- 31 Filialen in Deutschland
- die 5 veganen Hauptgerichte reichen von Curry und Wraps über Pasta und Burger bis hin zu gemischten Salaten
- keine vegane Nachspeise
- kein unternehmenseigenes Vegan-Label, nur vegetarisch wird deklariert, aber dafür separater Abschnitt für vegane Gerichte auf der Speisekarte
Platz 9: Maredo
- 40 Filialen in Deutschland
- pflanzliche Hauptspeise beschränkt sich auf einen individuell zusammengestellten Salat vom Buffet
- dafür reichlich vegane Beilagen wie Ofenkartoffeln, Grillgemüse, Pommes und Süßkartoffelpommes
- veganes Mango-Sorbet als Nachspeise
- nur vegetarisch wird deklariert; für zusätzliche Informationen ist eine Allergen-Speisekarte einsehbar
Platz 10: McDonald’s
- 1.476 Filialen in Deutschland
- keine vegane Hauptspeise
- pflanzliche Beilagen beschränken sich auf Pommes, Riffel-Kartoffeln und Beilagensalat
- einzelne rein pflanzliche Desserts wie Apfeltasche und Smoothies
- keine Deklarierung von veganen Speisen; für zusätzliche Informationen ist eine Allergen-Liste einsehbar
Platz 11: ciao bella
- 36 Filialen in Deutschland
- vegane Auswahl beschränkt sich auf 2 Pasta-Gerichte
- kein veganer Nachtisch
- keine Deklarierung von veganen Speisen
Platz 11: Subway
- 680 Filialen in Deutschland
- ein veganes Sandwich, das auch als Salat oder Wrap erhältlich ist
- keine Deklarierung von veganen Speisen
Platz 13: Asiagourmet
- 32 Filialen in Deutschland
- nur vereinzelte vegane Optionen; in fast jedem Gericht wird Fischsoße verwendet
- keine Deklarierung von veganen Speisen
Platz 13: L’Osteria
- 75 Filialen in Deutschland
- keine vegane Pizza erhältlich, da auch der Pizzateig mit Milch und Ei hergestellt wird
- vegane Pasta, Salate und Bruschetta
Platz 15: Wienerwald
- 19 Filialen in Deutschland
- keine vegane Hauptspeise
- vereinzelt vegane Beilagen
- keine Deklarierung von veganen Speisen; Zutatenliste einsehbar
Platz 16: Jim Block
- 12 Filialen in Deutschland
- keine vegane Hauptspeise
- vegane Beilagen beschränken sich auf Salat, Pommes und Grillgemüse
- keine Deklarierung von veganen Speisen; Zutatenliste einsehbar
Platz 17: Burger King
- 710 Filialen in Deutschland
- keine vegane Hauptspeise
- Pommes als Beilage
- Apfel-Pommes als Nachspeise
- keine Deklarierung von veganen Speisen
Platz 17: Kentucky Fried Chicken
- 167 Filialen in Deutschland
- auf Hühnchen spezialisiert, daher nur vegane Beilagen erhältlich (Pommes und Maiskolben)
- keine Deklarierung von veganen Speisen; Zutatenliste einsehbar
Platz 19: Nordsee
- 313 Filialen in Deutschland
- keine vegane Hauptspeise
- Pommes und Salat als Beilage
- keine Deklarierung von veganen Speisen; Zutatenliste einsehbar
Platz 20: Pizza Hut
- 73 Filialen in Deutschland
- keine vegane Pizza erhältlich, da selbst der Pizzateig mit Milch beziehungsweise Molkenpulver hergestellt wird
- vegane Beilagen: Bruschetta, Knoblauchbrot, Country Potatoes
- keine Deklarierung von veganen Speisen; Zutatenliste einsehbar
Ranking in Deutschland
Auswahl der Unternehmen: in Deutschland aktive Unternehmen im Quick- und Fullservice-Bereich (food-service, gv-praxis, FoodServiceEurope & Middle East, AHGZ (2018): Die größten Unternehmen/Systeme der Gastronomie in Deutschland, in: Außer-Haus-Markt Jahrbuch 2016/17)
Eingrenzung: Betrachtung von Jahresumsatz, Anzahl der Betriebe, Verfügbarkeit einer digitalen Speisekarte
Ausschluss: Lieferdienste, Buffet-Restaurants, Back-Ketten und Kaffeehäuser
Vorgehen: Eingehende Untersuchung des Angebots der systemgastronomischen Betriebe anhand einer Websiteanalyse (Stichtag: 11. September 2018). Ergänzende Auskunft zur Angebotsgestaltung von den Unternehmen.
Bewertungssystem: Maximal zu erreichende Gesamtpunktzahl: 15. Aufgeteilt in 4 Kategorien (prozentualer Anteil veganer Gerichte am Gesamtsortiment): Hauptspeisen (7 Punkte), Beilagen (3 Punkte), Desserts (3 Punkte), optimale Kennzeichnung veganer Gerichte (2 Punkte)
Ranking international
Auswahl der Unternehmen: die 5 umsatzstärksten international aktiven Unternehmen im Quickservice-Bereich (food-service, gv-praxis, FoodServiceEurope & Middle East, AHGZ (2018): Die größten Unternehmen/Systeme der Gastronomie in Deutschland, in: Außer-Haus-Markt Jahrbuch 2016/17)
Eingrenzung: China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Südafrika, Tschechien, USA
Vorgehen: Eingehende Untersuchung des Angebots der Quickservice-Unternehmen anhand einer Websiteanalyse (Stichtag: 11. September 2018)
Bewertungssystem: Maximal zu erreichende Punktzahl: 9. Aufgeteilt in 3 Kategorien (prozentualer Anteil veganer Gerichte am Gesamtsortiment): Hauptspeisen (6,5 Punkte), Beilagen (1 Punkt), Desserts (1,5 Punkte)
Was genau ist ein systemgastronomisches Schnellrestaurant?
Die Systemgastronomie ist eine Form der Gastronomie, die standardisierte und vereinheitlichte Organisationsstrukturen aufweist. Ein systemgastronomisches Unternehmen führt meist mindestens 3 oder mehr Restaurants, die zentral gesteuert werden. Diese bieten in jeder Filiale das gleiche Sortiment bei derselben Qualität und einheitlicher Preisgestaltung an und weisen eine einheitliche Inneneinrichtung auf.
Wie verlässlich sind die Angaben dieses Rankings?
Sämtliche Angaben zum Speisenangebot stammen von den jeweiligen Unternehmen selbst. Rezepturen können sich jedoch jederzeit ändern. Fehlende Angaben wurden von ProVeg eingeholt und nach bestem Gewissen ergänzt. ProVeg bezieht sich auf den Stand der Menüs aller Schnellrestaurants von September 2018.
Wie steht ProVeg generell zu Schnellrestaurants?
Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher reduzieren ihren Fleischkonsum und wenden sich nachhaltigeren Lebensstilen zu. ProVeg vertritt die Ansicht, dass nachhaltiges Denken auch innerhalb der systemgastronomischen Betriebe nicht Halt machen sollte und begrüßt jede Bestrebung, vegan-vegetarische Speisen einem großen Publikum zugänglich zu machen. Insbesondere Akteurinnen und Akteure der Systemgastronomie können aufgrund ihrer großen Reichweite einen Großteil dazu beitragen, Kundinnen und Kunden an gesündere und nachhaltigere Angebote heranzuführen, um ein Umdenken bei vielen Konsumierenden anzustoßen.
Die Kritik, dass viele Restaurantketten wenig ökologisch handeln und kaum Rücksicht auf Tierschutz nehmen, möchte ProVeg bei seinem Vorhaben, die Erweiterung des vegan-vegetarischen Angebots anzuregen, weder zurückweisen noch bestärken. ProVeg setzt sich seit jeher für eine schrittweise Veränderung in der Gesellschaft ein, die nur durch Dialoge zustande kommt.
Die größten Restaurantketten im internationalen Vergleich
Zusätzlich zur umfassenden Analyse in Deutschland betrachtete ProVeg die 5 umsatzstärksten Fast-Food-Ketten auch im internationalen Kontext. Untersucht wurde die Menügestaltung von McDonald’s, Burger King, KFC, Pizza Hut und Subway in 15 verschiedenen Nationen. Der länderübergreifende Vergleich brachte teils große Unterschiede bei der Auswahlmöglichkeit von pflanzlichen Speisen innerhalb eines Unternehmens ans Licht.
Einzelbewertung
Eine breite Auswahl an rein pflanzlichen Gerichten haben vegan lebende Menschen vor allem bei Pizza Hut in Großbritannien. Der immense Vorsprung im ProVeg-Ranking ist gerechtfertigt, denn in keinem anderen Land bietet Pizza Hut eine vegane Käsealternative als Pizza-Topping an. Andernorts kann lediglich auf einzelne vegane Snacks zurückgegriffen werden. Unter anderem in Deutschland ist nicht einmal der Pizzateig vegan.
In Bezug auf ein veganes Sortiment bei Subway ist Polen der absolute Vorreiter. 3 vegane Kreationen hat die Sandwich-Kette in unserem Nachbarland schon auf den Markt gebracht – alle sind wahlweise als Sub, Wrap oder Salat erhältlich. An 2 Wochentagen ist auch der „Sub des Tages“ in Polen vegan. In vielen Ländern umfasst das vegane Angebot lediglich einen Sub mit Salat, denn auch das Veggie-Patty beinhaltet meist Ei (außer in Finnland und Schweden). Wählen können vegan lebende Menschen in den meisten Ländern zwischen 3 bis 4 Soßen.
Bei McDonald’s zeigt sich das vegane Angebot in Finnland und Schweden von seiner besten Seite. Allein in diesen Ländern bietet der Fast-Food-Riese den rein pflanzlichen „McVegan“ an. In Finnland steht Konsumierenden sogar noch eine zweite vegane Hauptspeise zur Verfügung. Auch Großbritannien hat 2 pflanzliche Burger im Angebot – allerdings müssen vegan lebende Menschen diese ohne Soße bestellen. Diverse vegane Beilagen und Desserts bietet die Kette in fast jedem der untersuchten Länder an. Teilweise ist jedoch Vorsicht geboten: Manche Produkte sind generell vegan, enthalten in einzelnen Ländern jedoch tierische Bestandteile (zum Beispiel die Apfeltasche in Polen). Am wenigsten veggie-freundlich ist McDonald’s in China und den USA – hier gibt es nicht einmal ein vegetarisches Hauptgericht.
Bei Burger King haben die Niederlande in Bezug auf vegane Optionen knapp die Nase vorn. Die Burger können hier individuell zusammengestellt werden – so wird der vegetarische Burger bei Austausch der Soße vegan. In Großbritannien besteht auch der Veggie Kids Burger mit Bohnenpatty aus rein pflanzlichen Zutaten.
KFC konnte in keinem der untersuchten Länder mit einem passablen veganen Angebot aufwarten. Lediglich zwischen einzelnen pflanzlichen Snacks können vegan lebende Menschen wählen, wenn sie bei KFC etwas essen möchten; die Auswahl beschränkt sich auf Beilagen wie Pommes oder Salat. Doch es tut sich etwas: In Großbritannien und Südafrika gibt es Bestrebungen von KFC, 2019 eine vegetarische Option zu launchen.
Ein Blick in die Zukunft: Restaurantketten haben großes Potenzial
Das Ranking der systemgastronomischen Betriebe macht deutlich, dass sowohl innerhalb Deutschlands als auch im internationalen Rahmen große Unterschiede bei der Gestaltung des veganen Angebots zu beobachten sind. Etwa ein Drittel der untersuchten Unternehmen zeigt, dass sie mit einer großen Bandbreite an Veggie-Gerichten den Nerv der Zeit treffen und auf die wachsende Nachfrage nach pflanzlichen Speisen eingestellt sind.
Viel Potenzial zur Erweiterung des vegan-vegetarischen Angebots besteht hingegen noch bei den Großen der Branche. Selbst für Unternehmen, die seit jeher fleischlastig aufgestellt sind, führt kein Weg mehr an pflanzenbasierten Produkten vorbei. Verbraucherinnen und Verbraucher schärfen ihr Ernährungsbewusstsein und setzen vermehrt auf fleischfreie Gerichte. Zu den Gründen für die Veränderung zählt der Bedarf an gesunden und frischen Gerichten sowie die neu wahrgenommene Verantwortung gegenüber der Umwelt. Kleinere Restaurantketten mit einem nachhaltigeren Image machen den Branchengrößten schon seit Jahren Konkurrenz – mit der wenig überraschenden Folge, dass deren Kundschaft abwandert und die Umsätze zurückgehen. Um das Wachstum wieder voranzutreiben und zukunftsfähig zu bleiben, ist ein Umdenken für McDonald’s, Burger King und Co. unumgänglich.
ProVeg möchte die Restaurant-Landschaft nachhaltig verändern und dabei auf die künftige Ausrichtung der systemgastronomischen Betriebe einwirken. Diese können aufgrund ihrer großen Reichweite einen wichtigen Teil dazu beitragen, Gäste an gesünderes und nachhaltigeres Essen heranzuführen, um ein Umdenken bei Verbraucherinnen und Verbrauchern anzustoßen. Ein Wandel hin zu mehr pflanzlicher Kost in Restaurantketten ist in den kommenden Jahren nicht nur möglich, sondern auch notwendig. Mit der Erweiterung ihres pflanzlichen Speisenangebots tragen Unternehmen dazu bei, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und den Bedürfnissen zunehmend fleischreduziert lebender Menschen entgegenzukommen. ProVeg Food Services gibt Impulse und steht Unternehmen unterstützend zur Seite.
ProVeg Food Services
ProVeg Food Services bietet sowohl für die Gemeinschafts- als auch für die Systemgastronomie umfassende Serviceleistungen an. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und senden Ihnen gerne ein individuelles Leistungsangebot zu.