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Der Pflanzenmilch-Report: auf dem Weg zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung

Plant Milk Report

Bildquelle: shutterstock.com/Julia Metkalova

Der erste Report von ProVeg zum Thema Pflanzenmilch nimmt das meistverkaufte Produkt im gesamten Markt für pflanzliche Alternativen genauer unter die Lupe. Basierend auf aktuellen Studien untersucht dieser detaillierte Report die Rolle, die Pflanzenmilch für eine gesunde und nachhaltige Ernährung spielen kann, für die Produzierenden, den Handel und die Verbrauchenden.

75 % der erwachsenen Weltbevölkerung sind laktoseintolerant. Daher verwundert es nicht, dass Pflanzenmilch das mit Abstand umsatzstärkste Produkt im gesamten Markt für Alternativprodukte ist. Doch es dreht sich dabei nicht nur um Laktoseintoleranz – die Menschen entscheiden sich aus den verschiedensten Gründen für Pflanzenmilch. Sei es das günstige Nährstoffprofil, der Geschmack, der Tierschutz, die geringere Umweltbelastung, eine Kuhmilchallergie oder einfach aus persönlichen Gründen: Jeder zweite amerikanische und europäische Verbrauchende verwendet Pflanzenmilch allein oder zusätzlich zu Kuhmilch, während es in den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika sogar mehr als zwei Drittel aller Verbrauchenden sind.

Ist Milch gesund?

Tierische Milch enthält die als ungünstig geltenden gesättigten Fettsäuren sowie Cholesterin und trans-Fettsäuren und wird mit der Entstehung bestimmter Krebsarten in Verbindung gebracht. ProVeg informiert, weshalb der Konsum von Milch überdacht werden sollte und welche Vorteile pflanzliche Milchalternativen bieten.

Mehr Abwechslung durch pflanzliche Alternativen

Immer mehr Verbraucher:innen bringen mit pflanzlichen Alternativen mehr Abwechslung auf ihren Speiseplan und konsumieren bewusst weniger tierische Produkte. Das ist auch dringend erforderlich, da die Nutztierhaltung für rund 16 % aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat offiziell erklärt, dass die Nutztierhaltung einen bedeutenden Beitrag zum Klimawandel leistet. Zudem ist auch der Wasserfußabdruck tierischer Lebensmittel generell größer als der Wasserfußabdruck von pflanzlichen Lebensmitteln. Im direkten Vergleich von Kuh- und Pflanzenmilch hat Kuhmilch die größten Umweltauswirkungen in Bezug auf Treibhausgasemissionen sowie Land- und Wassernutzung.

Pflanzenmilch selber machen

Ob Hafer, Mandel, Cashew, Reis, Dinkel oder Kokosnuss – Pflanzenmilch kann ganz leicht selbst gemacht werden. Das spart Geld und Verpackungsmüll und schmeckt köstlich!

Benachteiligung von Pflanzenmilch durch Gesetzgebung

Obwohl Gesundheits-, Umwelt- und Tierschutzaspekte eindeutig für die Verwendung von Pflanzenmilch sprechen, wird dieser Industriezweig in einigen Ländern politisch benachteiligt. Schon seit Jahrzehnten wird Pflanzenmilch verwendet und im Lauf der Zeit haben sich Begriffe wie „Sojamilch“ in der Alltagssprache etabliert. Dennoch ist es in der Europäischen Union (EU) nicht erlaubt, pflanzliche Milchalternativen mit dem Wort „Milch“ zu kennzeichnen. In der EU dürfen sie beispielsweise nur als „Drinks“ bezeichnet werden. In Afrika, Asien, Australien und Amerika gibt es dagegen keine besonderen Vorschriften oder es hat sich als gängige Praxis etabliert, pflanzliche Getränke mit Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch und so weiter zu kennzeichnen. Auch die Besteuerung von Pflanzenmilch in der EU ist von Land zu Land unterschiedlich. Während einige Länder bei der Besteuerung nicht zwischen Kuhmilch und Pflanzenmilch unterscheiden, wird Pflanzenmilch in Deutschland beispielsweise mit einer Mehrwertsteuer von 19 % belegt und als sogenanntes Luxusprodukt eingestuft. Auf Kuhmilch hingegen wird ein Mehrwertsteuerzuschlag von nur 7 % erhoben.

Kuhmilchproteine in Zukunft ohne Kuh

Inzwischen arbeiten zahlreiche Wissenschaftler:innen sowie Start-ups daran, in Kuhmilch vorkommende Proteine wie Kasein und Molke selbst zu kultivieren, ohne dass dafür ein Tier benötigt wird. Sie argumentieren damit, dass die Produktion dieser „cellular milk“ weniger Energie, Treibhausgasemissionen und Flächenverbrauch erfordert und damit ressourceneffizienter ist als die Tierhaltung. Was nach Science-Fiction klingt, ist in anderen Bereichen bereits etabliert und stellt ein interessantes Forschungsfeld für die zukünftige Lebensmittelproduktion dar. Das ist auch die Schlussfolgerung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.

Pflanzenmilch wird in immer mehr nationalen Ernährungsrichtlinien aufgeführt

Trotz zahlreicher Vorteile wird Pflanzenmilch in vielen nationalen Ernährungsrichtlinien nicht ausreichend berücksichtigt. Da Milch für viele Menschen zum Alltag dazugehört, kann die Verwendung von Pflanzenmilch zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung beitragen und gleichzeitig den persönlichen, ernährungsbedingten ökologischen Fußabdruck reduzieren, ohne die Essgewohnheiten vollständig ändern zu müssen. 23 Länder weltweit haben Pflanzenmilch bereits als Alternative zu Kuhmilch in ihre nationalen Ernährungsrichtlinien aufgenommen. ProVeg sieht hier noch Nachholbedarf und empfiehlt allen Ländern, Pflanzenmilch als Alternative zu Kuhmilch in ihre nationalen Ernährungsrichtlinien aufzunehmen.

Dieser Report dokumentiert den erfolgreichen Aufstieg von Pflanzenmilch und verdeutlicht das Potenzial, das Pflanzenmilch für die globale Etablierung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung haben kann.

Infografiken aus dem Report

pflanzenmilch-report infografik
Wasserverbrauch der Milchproduktion
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Herstellungsprozess von kultivierter Milch
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Laktoseintoleranz weltweit
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Umweltauswirkungen verschiedener Milchsorten
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Herstellungsprozess von Pflanzenmilch
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Marktanteile von Pflanzenmilch
pflanzenmilch-report infografik
Pflanzenmilch in Ernährungsrichtlinien

Letztes Update: 06.08.2020

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