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Der Ernährungsteller von ProVeg: Für eine gut geplante pflanzliche Ernährung

Ein Teller, der zur Hälfte mit Obst und Gemüse und jeweils zu einem Viertel mit Vollkornprodukten und pflanzlichen Proteinquellen gefüllt ist.

Gesund ernähren leicht gemacht: Der pflanzliche Ernährungsteller gibt eine Orientierung bei der Zusammenstellung gesunder pflanzlicher Mahlzeiten (Bild: ProVeg)

Der Ernährungsteller ist ein Modell, mit dem Ernährungsgesellschaften und nationale Regierungen einen einfachen Leitfaden für eine gesunde Lebensmittelauswahl abbilden. ProVeg hat – basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen – eine pflanzliche Version entwickelt und zeigt damit, wie eine gesunde Mahlzeit ohne tierische Lebensmittel aussehen kann.

Der Ernährungsteller: Nachfolger der Ernährungspyramide

In der Schule haben viele schon einmal von der Ernährungspyramide gehört. Die breite Basis der Pyramide zeigt Lebensmittel, die wir in großen Mengen essen sollten. Nach oben hin wird die Pyramide immer schmaler; die Spitze zeigt die Lebensmittel, die wir am wenigsten zu uns nehmen sollten. Im Lauf der Jahre hat sich jedoch der Ansatz für die Ernährungsbildung geändert. Immer mehr Ernährungsgesellschaften auf der ganzen Welt verwenden jetzt ein Tellermodell anstelle der Pyramide.

Der Ernährungsteller veranschaulicht, welcher Anteil der einzelnen Lebensmittelgruppen pro Mahlzeit gegessen werden sollte. Die übersichtliche Darstellung in Form eines „gesunden Tellers“ soll den Menschen helfen, leichter als mit dem Pyramidenmodell gesunde Essgewohnheiten zu entwickeln.

Ein Teller, der zur Hälfte mit Obst und Gemüse und jeweils zu einem Viertel mit Vollkornprodukten und pflanzlichen Proteinquellen gefüllt ist.

Diese Lebensmittel gehören auf einen gesunden pflanzlichen Teller

Der Ernährungsteller von ProVeg hilft Menschen, eine gesunde pflanzliche Mahlzeit zu planen – egal ob sie sich flexitarisch, vegetarisch oder vegan ernähren.

Gemüse und Obst im Zentrum jeder Mahlzeit: ½ des pflanzlichen Tellers

Obst und Gemüse sind eine wichtige Quelle von Vitaminen, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen. Bei der Auswahl der Lebensmittel spielt die Vielfalt eine große Rolle. Es gilt: Entlang des Regenbogens essen und möglichst verschiedene Obst- und Gemüsesorten mit unterschiedlichen Farben in die Ernährung einbauen. Ebenso sollte mehr Gemüse als Obst verzehrt werden. Von den empfohlenen 5 Portionen pro Tag sollten 3 in Form von Gemüse und 2 in Form von Obst sein.1Harvard T. H. Chan (2018): Vegetables and Fruits. Online unter: https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/what-should-you-eat/vegetables-and-fruits/ [19.07.2024] 2British Dietetic Association (2020): Fruit and vegetables – how to get 5-a-day. Online unter: https://www.bda.uk.com/resource/fruit-and-vegetables-how-to-get-five-a-day.html [19.07.2024]

Kartoffeln, Süßkartoffeln, Pastinaken und andere stärkehaltige Knollen bewegen sich zwischen der Kategorie Gemüse und kohlenhydratreicher Beilage. Auch sie dürfen bei einer gesunden Ernährung regelmäßig auf dem Teller landen.

Vollkornprodukte bevorzugen: ¼ des pflanzlichen Tellers

Vollkorngetreide wie Hafer, Roggen, Dinkel, Weizen, Gerste, Hirse und Reis sowie Pseudogetreide wie Quinoa, Amarant und Buchweizen liefern komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem enthalten sie wichtige Vitamine (insbesondere B-Vitamine) und Mineralstoffe (darunter Eisen, Zink und Magnesium). Die Qualität der Kohlenhydrate ist mindestens ebenso wichtig wie die Quantität. Mehrere Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Vollkornprodukten und einer besseren Gesundheit.3Willett W., Rockström J., Loken B., et al. (2019): Food in the Anthropocene: The EAT-Lancet Commission on Healthy Diets from Sustainable Food Systems. The Lancet, 393, 447-492. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(18)31788-4 4Harvard T. H. Chan (2024): Whole Grains. Online unter: https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/whole-grains/ [19.07.2024]

Pflanzliche Proteinquellen wählen: ¼ des pflanzlichen Tellers

Die empfohlene tägliche Proteinzufuhr liegt bei 0,8 Gramm Protein (Eiweiß) pro Kilogramm Körpergewicht.5Harvard Health Publishing (2023): How much protein do you need every day? Online unter: https://www.health.harvard.edu/blog/how-much-protein-do-you-need-every-day-201506188096 [19.07.2024] Für einen Menschen mit 70 Kilogramm bedeutet das zum Beispiel einen täglichen Proteinbedarf von gerade einmal 56 Gramm. Eine pflanzliche Ernährung kann eine ausreichende Versorgung mit Proteinen gewährleisten, wenn eine breite Auswahl an pflanzlichen Eiweißquellen und eine ausreichende Kalorienzufuhr sichergestellt sind.

Die wichtigsten pflanzlichen Proteinquellen sind Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen und Lupinen) und Produkte auf Basis von Hülsenfrüchten wie Tofu, Tempeh, Falafel sowie pflanzliche Milch- und Joghurtalternativen. Getreide (Reis, Hafer, Hirse, Weizen, Dinkel, Gerste und Roggen), Pseudogetreide (Amarant, Buchweizen und Quinoa) sowie Nüsse, Mandeln, Sesamsamen, Hanfsamen und Chiasamen enthalten ebenfalls viel Eiweiß.6Langyan, S., Yadava, P., Khan, F. N., Dar, Z. A., Singh, R., Kumar, A. (2022): Sustaining Protein Nutrition Through Plant-Based Foods. Frontiers in nutrition vol. 8 772573. doi:10.3389/fnut.2021.772573

In Maßen können auch pflanzliche Burger, Würstchen und andere Fleischalternativen zur Eiweißversorgung beitragen. Bei der Suche nach gesunden Alternativen ist es wichtig, auf versteckte Zucker sowie auf die enthaltenen Mengen an Fett und Salz zu achten.7Clark, M., Springmann, M., Rayner, M., Scarborough, P., Hill, J., Tilman, D., Macdiarmid, J. I., Fanzo, J., Bandy, L., Harrington, R. A. (2022): Estimating the environmental impacts of 57,000 food products. Proc Natl Acad Sci U S A. 2022 Aug 16;119(33):e2120584119. doi: 10.1073/pnas.2120584119. Epub 2022 Aug 8. PMID: 35939701; PMCID: PMC9388151 8Ritchie, H., Reay, D. S., & Higgins, P. (2018): Potential of Meat Substitutes for Climate Change Mitigation and Improved Human Health in High-Income Markets. Frontiers in Sustainable Food Systems, 2. https://doi.org/10.3389/fsufs.2018.00016 9Plant-based meat: a healthier choice? A comprehensive health and nutrition analysis of plant-based meat products in the Australian and New Zealand markets. Online unter: https://www.foodfrontier.org/wp-content/uploads/dlm_uploads/2020/08/Plant-Based_Meat_A_Healthier_Choice-1.pdf [18.07.2024] 10Smetana, S., Profeta, A., Voigt, R., Kircher, C., & Heinz, V. (2021). Meat substitution in burgers: Nutritional scoring, sensorial testing, and Life Cycle Assessment. Future Foods, 4, 100042. https://doi.org/10.1016/j.fufo.2021.100042 11Melville, H, Shahid, M, Gaines, A, et al. (2023): The nutritional profile of plant-based meat analogues available for sale in Australia. Nutrition & Dietetics. 2023; 80(2): 211-222. doi:10.1111/1747-0080.12793 12Craig, W. J., & Fresán, U. (2021 ): International Analysis of the Nutritional Content and a Review of Health Benefits of Non-Dairy Plant-Based Beverages. Nutrients. Mar 4;13(3):842. doi: 10.3390/nu13030842. PMID: 33806688; PMCID: PMC7999853 13Alessandrini, R., Brown, M. K., Pombo-Rodrigues, S., Bhageerutty, S., He, F. J., & MacGregor, G. A. (2021). Nutritional Quality of Plant-Based Meat Products Available in the UK: A Cross-Sectional Survey. Nutrients, 13(12), 4225. https://doi.org/10.3390/nu13124225 14Rodríguez-Martín, N. M., Córdoba, P., Sarriá, B., Verardo, V., Pedroche, J., Alcalá-Santiago, Á., García-Villanova, B., & Molina-Montes, E. (2023). Characterizing Meat- and Milk/Dairy-like Vegetarian Foods and Their Counterparts Based on Nutrient Profiling and Food Labels. Foods (Basel, Switzerland), 12(6), 1151. https://doi.org/10.3390/foods12061151 Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, die Summe der Speisesalzzufuhr aus verarbeiteten Lebensmitteln und dem „Zusalzen“ von insgesamt 6 Gramm pro Tag nicht zu überschreiten.15DGE (2024): Speisesalz. Online unter: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/speisesalz/#c3351 [26.09.2024] Bei Zucker gilt: weniger ist mehr. Als zuckerarm gelten Produkte mit maximal 5 Gramm Zucker pro 100 Gramm, bei Getränken sind es 2,5 Gramm pro 100 Milliliter.16DGE (2018): Empfehlung zur maximalen Zuckerzufuhr in Deutschland. Online unter: https://www.dge.de/presse/meldungen/pressearchiv-2011-2018/empfehlung-zur-maximalen-zuckerzufuhr-in-deutschland/ [26.09.2024] 17DGE (2024): Nachhaltigkeit. Akzente setzen für eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung. Online unter: https://www.dge-sh.de/zuckergehalt.html [26.09.2024]

Durch die Kombination verschiedener pflanzlicher Eiweiße, zum Beispiel Getreide mit Hülsenfrüchten, lässt sich die Versorgung mit den darin enthaltenen essenziellen Aminosäuren optimieren. Die verschiedenen Eiweißquellen müssen dabei nicht in der gleichen Mahlzeit vorkommen. Es reicht aus, sie über den Tag verteilt zu essen.18Dimina, Laurianne et al. (2022): Combining Plant Proteins to Achieve Amino Acid Profiles Adapted to Various Nutritional Objectives-An Exploratory Analysis Using Linear Programming. Frontiers in nutrition vol. 8 809685. doi:10.3389/fnut.2021.809685 19Koeder, C., & Perez-Cueto, F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997

Hülsenfrüchte in den Alltag integrieren: Praktische Tipps

Es ist eine Sache, die gesundheitlichen Vorteile von Lebensmitteln zu kennen – sie in die eigene Ernährung einzubauen, eine ganz andere. In diesem Beitrag geben wir Tipps, wie sich Hülsenfrüchte kinderleicht in den Alltag integrieren lassen.

Ausreichend Wasser trinken: 1,5 bis 2,5 Liter pro Tag

Die empfohlenen Mengen für die Flüssigkeitsaufnahme berücksichtigen den Feuchtigkeitsgehalt der Nahrung und gelten nur bei gemäßigten Temperaturen und mäßiger körperlicher Aktivität. Vorzugsweise sollten Wasser, koffeinfreie ungesüßte Tees und andere alkoholfreie, kalorienarme Getränke wie Saftschorlen getrunken werden. Bei hohen Temperaturen oder sportlicher Betätigung kann sich der Bedarf an Flüssigkeit erhöhen.20Harvard Health Publishing (2023): How much water should you drink? Online unter: https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/how-much-water-should-you-drink [19.07.2024]

Gut zu wissen: Die Aufnahme von Eisen, Zink und anderen Nährstoffen kann durch Lebensmittel gehemmt werden, die beispielsweise Phytinsäure oder Polyphenole enthalten. Dazu zählen verschiedene Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee und Wein, die nicht in Verbindung mit eisenhaltigen Lebensmitteln getrunken werden sollten.21Ems, T., et al. (2020): Biochemistry, Iron Absorption. Online unter:: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK448204/ [19.07.2024]

Lebensmittel mit gesunden Fetten wählen

Maximal 30 % der aufgenommenen Energie sollten aus Fett kommen.22WHO (2020): Healthy diet. Online unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/healthy-diet [19.07.2024] Dabei gilt: Lebensmittel mit ungesättigten Fetten bevorzugen, Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten begrenzen und Transfette vermeiden. Gesunde ungesättigte Fette finden sich in Nüssen und Samen sowie in kaltgepressten Ölen, die daraus hergestellt werden. Olivenöl, Rapsöl, Erdnüsse, Walnüsse, Leinsamen, Sojabohnen und Avocados sind besonders gute Quellen für ungesättigte Fettsäuren. Auch Nussmus wie Erdnuss-, Mandel- oder Cashewmus stellen gute Fettquellen dar.

Palm- und Kokosnussöl hingegen sind reich an gesättigten Fettsäuren und sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden (weniger als 10 % der Gesamtenergiezufuhr). Außerdem sollten Transfette vermieden werden. In pflanzlichen Lebensmitteln finden sich Transfette in Form gehärteter Pflanzenöle, die häufig in frittierten Lebensmitteln und abgepackten Produkten wie Tiefkühlpizza oder -kuchen verwendet werden.23WHO (2020): Healthy diet. Online unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/healthy-diet [19.07.2024] 24Harvard T. H. Chan (2024): Fats and Cholesterol. Online unter: https://nutritionsource.hsph.harvard.edu/what-should-you-eat/fats-and-cholesterol/ [19.07.2024]

Wichtige Nährstoffe auf dem pflanzlichen Ernährungsteller

Menschen, die sich pflanzlich ernähren, liegen mit ihren Ernährungsgewohnheiten in der Regel näher an den empfohlenen Tagesmengen für die Aufnahme von Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett als Menschen, die sich konventionell ernähren.25Weder, S., et al (2020): Die Gießener vegane Lebensmittelpyramide. Online unter: https://www.ugb.de/ugb-medien/einzelhefte/klimawandel-clever-handeln/die-giessener-vegane-lebensmittelpyramide/ [07.08.2024] Darüber hinaus ist die Aufnahme von Ballaststoffen und mehreren Mikronährstoffen bei einer rein pflanzlichen Ernährung oft höher. Es gibt jedoch auch Nährstoffe, auf die Menschen, die sich pflanzlich ernähren, besonders achten sollten.26Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.

 

Tabelle 1: Nährstoffversorgung bei einer pflanzlichen Ernährung

Besonders gut versorgt Braucht Aufmerksamkeit
Ballaststoffe Vitamin B12
Beta-Carotin (Provitamin A) Vitamin B2
Vitamin C Calcium
Vitamin E Zink
Biotin Omega-3-Fettsäuren
Magnesium Jod*
Folat Eisen*
Sekundäre Pflanzenstoffe Vitamin D*

* in der Allgemeinbevölkerung kritisch

 

Bei jeder Ernährungsweise – ob flexitarisch, vegetarisch oder vegan – ist eine gute Planung unerlässlich, um Nährstoffmängel zu vermeiden. Eine optimale Nährstoffversorgung kann durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung gewährleistet werden, wobei auf kritische Nährstoffe zu achten ist. Ernährungswissenschaftler:innen empfehlen außerdem, alle 1–2 Jahre einen Bluttest durchführen zu lassen.

Im Folgenden erklären wir, wie sich die Versorgung mit kritischen Nährstoffen sicherstellen lässt.

Vitamin B12: Mit Nahrungsergänzungsmitteln supplementieren

Wer wenig oder gar keine tierischen Produkte isst, sollte mit Nahrungsergänzungsmitteln für eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 sorgen, zum Beispiel in Form von Tabletten, Tropfen, Spritzen oder Vitamin-B12-Zahnpasta. Auch einige verarbeitete pflanzliche Lebensmittel sind mit Vitamin B12 angereichert. Dazu gehören verschiedene pflanzliche Milchprodukte wie Joghurts und Pflanzenmilch, aber auch Müsli, Cornflakes, Fruchtsäfte und einige Fleischalternativen. Je nach Vitamin-B12-Gehalt können diese angereicherten Lebensmittel die Zufuhr von Vitamin B12 verbessern. Der tägliche Bedarf wird dadurch jedoch nicht immer gedeckt.27Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997 28National Institute of Health (NIH) (2024): Vitamin B12, Fact Sheet for Health Professionals. Online unter: https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminB12-HealthProfessional/ [19.07.2024]

Vitamin B2: Vollkornprodukte bevorzugen

Riboflavin (Vitamin B2) unterstützt den Energiestoffwechsel und fördert die Gesundheit von Nerven und Herz. Das Vitamin ist außerdem beteiligt an der Produktion von roten Blutkörperchen und Schilddrüsenhormonen. Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, sollte auf eine ausreichende Zufuhr durch Nüsse, Pilze, Ölsaaten, Hülsenfrüchte und angereicherte Pflanzenmilch achten. Insbesondere Vollkornprodukte können einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Riboflavin leisten, da das Vitamin vor allem in den Randschichten und im Keim des Getreides enthalten ist.29Powers H. J. (2003). Riboflavin (vitamin B-2) and health. The American journal of clinical nutrition, 77(6), 1352–1360 30United States Department of Agriculture (USDA): USDA FoodData Central. Online unter: https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.html#/?component=1166 [23.07.2024] 31Chungchunlam, S. M. S., & Moughan, P. J. (2023). Comparative bioavailability of vitamins in human foods sourced from animals and plants. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 1–36

Calcium: In Samen, Bohnen und dunkelgrünem Blattgemüse

Kuhmilchprodukte werden oft als Hauptquelle für Calcium angesehen. Dabei enthalten auch viele pflanzliche Lebensmittel ausreichende Mengen des Minerals. Tatsächlich gibt es zahlreiche Gründe, pflanzliches Calcium zu bevorzugen: Kuhmilchprodukte enthalten zwar Calcium, aber auch ungünstige gesättigte Fette sowie – zum Beispiel im Fall von Käse – zu viel Salz und Transfette.32WHO (2020): Healthy diet. Online unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/healthy-diet [19.07.2024]

Nicht nur die Menge des verzehrten Calciums ist entscheidend, sondern auch seine Bioverfügbarkeit – also wie leicht der Körper das Calcium aus einer bestimmten Quelle aufnehmen kann. Die Bioverfügbarkeit von Calcium aus pflanzlichen Quellen hängt davon ab, ob sie auch Oxalate oder Phytate enthalten. Beide hemmen die Aufnahme von Calcium. Blanchieren, Einweichen und Keimen sind wirksame Methoden, um Oxalate und Phytate zu reduzieren, ohne andere wertvolle Nährstoffe zu zerstören.33Buchowski, M. S. (2015): Calcium in the Context of Dietary Sources and Metabolism, Calcium: Chemistry, Analysis, Function and Effects, Victor R Preedy 34Samtiya, M., Aluko, R. E., & Dhewa, T. (2020): Plant food anti-nutritional factors and their reduction strategies: an overview. Food Prod Process and Nutr 2. https://doi.org/10.1186/s43014-020-0020-5

Gute Calciumquellen sind Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler (wie Brokkoli, Rucola und Kohl), Blattgemüse (wie Chicorée, Endivie, Feldsalat und Kopfsalat), Bohnen, Süßkartoffeln, Mandeln, Sesamsamen und das daraus hergestellte Tahini, getrocknete Feigen, Algen und Mineralwasser sowie angereicherte Lebensmittel wie Pflanzenmilch und Tofu.

Angereicherte Lebensmittel für eine entspannte Nährstoffversorgung

In Deutschland ist die Anreicherung von Lebensmitteln freiwillig, in vielen anderen Ländern hingegen verpflichtend. Vitamin B12, Calcium und Vitamin D sind einige der Nährstoffe, mit denen Lebensmittel angereichert werden, um die Nährstoffversorgung der Bevölkerung zu verbessern.

Zink: Aufnahme verbessern durch Keimen und Einweichen

Die Bioverfügbarkeit von Zink ist in tierischen Lebensmitteln höher als in pflanzlichen. Wie gut der Körper das Mineral aufnehmen kann, wird von verschiedenen Nährstoffen beeinflusst. Besonders hemmend auf die Bioverfügbarkeit von Zink wirken sogenannte Nährstoffantagonisten wie Phytate und Oxalate. Erstere sind vor allem in Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten, letztere vor allem in Spinat und Tee.

Die gute Nachricht: Diese Nährstoffantagonisten lassen sich durch die Anwendung traditioneller Zubereitungsmethoden erheblich reduzieren. Dazu gehören Fermentieren und Keimen ebenso wie Einweichen und Kochen.35Samtiya, M., Aluko, R. E., & Dhewa, T. (2020): Plant food anti-nutritional factors and their reduction strategies: an overview. Food Prod Process and Nutr 2. https://doi.org/10.1186/s43014-020-0020-5 Außerdem verbessern Zitronensäure und Vitamin C (Ascorbinsäure) die Verfügbarkeit von Zink aus phytatreichen Lebensmitteln.36Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997 Diese Säuren sind in Zitrusfrüchten und zahlreichen anderen Obstsorten enthalten.

Wertvolle pflanzliche Zinkquellen sind: Tempeh, Overnight Oats (eingeweichte Haferflocken), Quinoa, Kürbiskerne, Linsen und Vollkornprodukte.

Omega-3-Fettsäuren: In Leinsamen, Walnüssen und Algenöl

Omega-3-Fettsäuren gehören zur Familie der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie sind zentrale Bestandteile der Zellmembranen im Körper und für unsere Gesundheit unerlässlich. Leinöl hat den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Weitere Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, sind Raps-, Oliven-, Walnuss- und Hanföl.37National Institutes of Health (NIH) (2022): Omega-3 Fatty Acids. Online unter: https://ods.od.nih.gov/factsheets/Omega3FattyAcids-Consumer [26.09.2024] Es kann auch sinnvoll sein, Mikroalgenöle zu verwenden, die eine gute Quelle für die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sind.38Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997

Gemahlene Leinsamen, Walnüsse und Chiasamen können ebenfalls zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren beitragen. Es wird empfohlen, eine der folgenden Optionen oder eine Kombination davon in die tägliche Ernährung zu integrieren: 5–10 Walnüsse, 1–2 Teelöffel kaltgepresstes Leinöl, 1–3 Esslöffel gemahlene Leinsamen, 1–2 Esslöffel Chiasamen oder 1–2 Esslöffel geschälte Hanfsamen.39Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997

Jod: Kritischer Nährstoff in der Allgemeinbevölkerung

In der Vergangenheit war Jodmangel weltweit ein großes Problem. Seit Anfang der 1990er-Jahre haben internationale Bemühungen die Häufigkeit des Jodmangels drastisch reduziert. Dennoch ist es nach wie vor wichtig, auf die Jodzufuhr zu achten – unabhängig von der Ernährungsweise.40National Institute of Health (NIH) (2024): Iodine, Fact Sheet for Health Professionals. Online unter: https://ods.od.nih.gov/factsheets/Iodine-HealthProfessional/ [19.07.2024] In vielen Ländern ist jodiertes Speisesalz heute eine wichtige Jodquelle.41WHO (2023): Iodization of salt for the prevention and control of iodine deficiency disorders. Online unter: https://www.who.int/tools/elena/interventions/salt-iodization [19.07.2024] 42UNICEF (2024): Iodine. Online unter: https://data.unicef.org/topic/nutrition/iodine/ [19.07.2024] Lebensmittel, die von Natur aus einen hohen Jodgehalt haben, sind fast ausschließlich Meerestiere und Algen.

Dabei sind nicht alle Algen gleichermaßen gut geeignet: Bei sehr jodhaltigen Algenarten besteht die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen. Deshalb wird von einem Verzehr abgeraten, wenn der Jodgehalt 20 Milligramm pro Kilogramm des Trockenprodukts übersteigt.43Nicol, K., Nugent, A. P., Woodside, J. V., Hart, K. H., & Bath, S. C. (2023): Iodine and plant-based diets: A narrative review and calculation of iodine content. The British Journal of Nutrition, 131(2), 265-275. https://doi.org/10.1017/S0007114523001873 Zu den Algen mit mäßigem Jodgehalt gehören Nori, Wakame und Dulse.44Koeder C., Perez-Cueto F. J. A.(2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997

Eisen: Die Aufnahme durch Vitamin C verbessern

Eisenmangel ist der weltweit am häufigsten auftretende Nährstoffmangel.45WHO (2020): WHO guidance helps detect iron deficiency and protect brain development. Online unter: https://www.who.int/news/item/20-04-2020-who-guidance-helps-detect-iron-deficiency-and-protect-brain-development [19.07.2024] Einem Eisenmangel kann in der Regel durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln vorgebeugt werden. Dazu zählen Vollkorngetreide einschließlich Pseudogetreide sowie deren Produkte, beispielsweise Brot und Nudeln. In der Kategorie Nüsse und Samen sind Sesamsamen die Spitzenreiter, gefolgt von Sonnenblumenkernen, Pinienkernen und Mandeln. Hülsenfrüchte wie Kidneybohnen, Linsen und Kichererbsen sind ebenfalls reich an Eisen.46Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997

Das Eisen aus pflanzlichen Quellen verfügbar zu machen, ist der Schlüssel, um einem Eisenmangel vorzubeugen. Bestimmte Zubereitungsmethoden wie das Einweichen oder Fermentieren von Hülsenfrüchten oder das Mahlen und Backen von Getreide können die Eisenaufnahme erhöhen. Auch die Kombination bestimmter Lebensmittel hilft dem Körper, das Eisen besser aufzunehmen. So sollten eisenhaltige Lebensmittel immer zusammen mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wie Zitronen, Limetten, Äpfeln, Orangensaft und Paprika verzehrt werden.47Koeder C., Perez-Cueto F. J. A. (2022): Vegan nutrition: a preliminary guide for health professionals, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, DOI: 10.1080/10408398.2022.2107997 48Academy of Nutrition and Dietetics (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Online unter: https://www.eatrightpro.org/-/media/eatrightpro-files/practice/position-and-practice-papers/position-papers/vegetarian-diet.pdf [19.07.2024]

Vitamin D: Im Winter supplementieren

Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kann durch genügend Sonneneinstrahlung auf der Haut erreicht werden. In den Sommermonaten geht man davon aus, dass etwa 15–30 Minuten Sonneneinstrahlung täglich wahrscheinlich zu einer ausreichenden körpereigenen Herstellung von Vitamin D führt. Dabei sollte das Sonnenbad zwischen 10 und 16 Uhr stattfinden und Gesicht, Arme, Hände und Beine unbedeckt und ohne Sonnenschutzmittel sein.49U.S. Department of Health & Human Services (2023): Vitamin D – Fact Sheet for Health Professionals. Online unter: https://ods.od.nih.gov/factsheets/VitaminD-HealthProfessional/ [19.07.2024]

In den kälteren Monaten, insbesondere für Menschen auf der Nordhalbkugel, kann jedoch eine Vitamin-D-Ergänzung unerlässlich sein. Je nach Alter, geografischer Lage, Ernährungsgewohnheiten und Hautfarbe kann eine tägliche zusätzliche Dosis von 10–50 Mikrogramm (400–2.000 Internationale Einheiten, IE) Vitamin D erforderlich sein, um einen optimalen Serumspiegel zu erreichen.50Pludowski, P., Holick, M. F., Grant, W. B., Konstantynowicz, J., Mascarenhas, M. R., Haq, A., Povoroznyuk, V., Balatska, N., Barbosa, A. P., Karonova, T., Rudenka, E., Misiorowski, W., Zakharova, I., Rudenka, A., Łukaszkiewicz, J., Marcinowska-Suchowierska, E., Łaszcz, N., Abramowicz, P., Bhattoa, H. P., Wimalawansa, S. J. (2018): Vitamin D supplementation guidelines. J Steroid Biochem Mol Biol. 2018 Jan;175:125-135. doi: 10.1016/j.jsbmb.2017.01.021. Epub 2017 Feb 12. PMID: 28216084 Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wird dringend empfohlen, geeignete Bluttests durchzuführen und eine Ärztin beziehungsweise einen Arzt zu konsultieren.

Können verarbeitete Lebensmittel Teil einer gesunden Ernährung sein?

Ja, das können sie! Die Verarbeitung von Lebensmitteln ist seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der menschlichen Ernährung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von sicherem und bequemem Essen. Der Grad der Verarbeitung allein liefert keine zuverlässige Aussage über den Gesundheitswert eines Lebensmittels. Vollkornbrot zum Beispiel, das gemeinhin als gesundes, „natürliches“ Lebensmittel gilt, gehört in die Kategorie „verarbeitete Lebensmittel“, die heutzutage meist negativ angesehen wird. Weitere Beispiele liefert die Grafik unten.

Wer nach gesunden Optionen sucht, sollte bei verarbeiteten Lebensmitteln auf versteckten Zucker, gesättigte Fette und zu viel Salz achten. Vor allem dann, wenn sie bei der Verarbeitung hinzugefügt werden. Diese Zutaten sind es, die viele Gesundheitsprobleme verursachen – nicht die Verarbeitung selbst. Viele verarbeitete Lebensmittel sind schmackhaft, praktisch und lagerfähig und machen deshalb einen großen Teil der Ernährung zahlreicher Menschen aus. Eine Verringerung des Gehalts an Zucker, Salz und gesättigten Fetten in diesen Lebensmitteln bietet daher eine große Chance zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.51Onyeaka, H., et al. (2023): Global nutritional challenges of reformulated food: A review. Food science & nutrition vol. 11,6 2483-2499. 6 Mar. 2023, doi:10.1002/fsn3.3286

Die Grafik zeigt zwei Darstellungen von verarbeiteten Lebensmitteln: Links sind Junk Foods wie Pommes, Burger und Donuts zu sehen. Rechts, unter der Überschrift "auch verarbeitete Lebensmittel" sind unter anderem Brot, Olivenöl, Joghurt und Pasta zu sehen.
Der Grad der Verarbeitung allein liefert keine zuverlässige Aussage über den Gesundheitswert eines Lebensmittels (Grafik: ProVeg)

Ein Forscherteam des US-Landwirtschaftsministeriums hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass eine gesunde, ausgewogene Ernährung auch mit dem Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln machbar ist. Es fand heraus, dass es möglich ist, eine gesunde Ernährung zu konzipieren, bei der 91 % der Kalorien aus stark verarbeiteten Lebensmitteln stammen (wie im NOVA-System klassifiziert), und trotzdem die offiziellen Empfehlungen der amerikanischen Ernährungsrichtlinien zu erfüllen. Das zeigt einmal mehr, dass der Grad der Verarbeitung nicht immer ein guter Indikator für die Gesundheit eines Lebensmittels ist.52Hess, J. M., Comeau, M. E., Casperson, S., Slavin, J. L., Johnson, G. H., Messina, M., Raatz, S., Scheett, A. J., Bodensteiner, A., & Palmer, D. G. (2023). Dietary Guidelines Meet NOVA: Developing a Menu for A Healthy Dietary Pattern Using Ultra-Processed Foods. The Journal of Nutrition, 153(8), 2472-2481. https://doi.org/10.1016/j.tjnut.2023.06.028

In Tabelle 2 haben wir beispielhaft einen Tag pflanzlicher Ernährung konzipiert, der den Empfehlungen des pflanzlichen Ernährungstellers entspricht. Er basiert auf einer durchschnittlichen Kalorienzufuhr von 2.000 Kilokalorien und enthält verarbeitete und stark verarbeitete Lebensmittel. Als verarbeitete Lebensmittel gelten Brot, Olivenöl oder Tiefkühlobst. Als stark verarbeitete Lebensmittel werden einerseits Kartoffelchips und Tiefkühlpizza kategorisiert, aber auch Lebensmittel wie Kichererbsen aus der Dose, vorgekochte Quinoa und Sojamilch.

 

Tabelle 2: Beispielhafte Ernährung für einen Tag mit verarbeiteten und stark verarbeiteten Lebensmitteln, die aktuellen Empfehlungen für eine gesunde pflanzliche Ernährung entspricht

Frühstück Mittagessen Abendessen  Snacks 
– Vollkornbrot aus dem Supermarkt 2 Scheiben – gemischter Salat 100 g – vorgekochte Quinoa 70 g – Sojajoghurt (angereichert mit Calcium) 100 g
– Erdnussmus 30 g – rote Paprika 50 g – pflanzliche Hähnchen-Nuggets 4 Stück – 1 kleiner Apfel
– Heidelbeeren 150 g – Kichererbsen aus der Dose 80 g – Brokkoli gekocht 200 g – veganer Proteinriegel
– Hafermilch-Kaffee oder Hafermilch pur (angereichert mit Calcium) 200 ml – geräucherter Tofu 150 g – Olivenöl 1 EL
– vorgegarte Kartoffeln 170 g – Kräuter und Gewürze
– Olivenöl 1 EL
– Kräuter und Gewürze

Fazit: 5 Tipps für eine gut geplante pflanzliche Ernährung

  • Iss bunt und integriere eine große Vielfalt an Obst und/oder Gemüse in jede Mahlzeit. Vitamin C aus Obst und Gemüse kann die Aufnahme zahlreicher Nährstoffe wie Zink und Eisen fördern.
  • Iss täglich Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Verwende traditionelle Zubereitungsmethoden wie Fermentieren, Keimen, Einweichen und Kochen, um die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe zu erhöhen.
  • Wähle Lebensmittel mit gesunden Fetten. Sie finden sich in Nüssen und Samen sowie in kaltgepressten Ölen, die daraus hergestellt werden, beispielsweise Lein-, Raps-, Oliven-, Walnuss- und Hanföl.
  • Der Verzehr von angereicherten Lebensmitteln, beispielsweise mit Calcium angereicherte Pflanzenmilch oder die Verwendung von Jodsalz, kann helfen, die eigene Nährstoffversorgung zu verbessern. Wer wenig oder keine tierischen Produkte isst, sollte eine ausreichende Aufnahme von Vitamin B12 durch Nahrungsergänzungsmittel sicherstellen.
  • Verarbeitete Lebensmittel können Teil einer gesunden Ernährung sein. Allein der Verarbeitungsgrad trifft keine verlässliche Aussage über den Gesundheitswert von Lebensmitteln. Stattdessen solltest du bei der Wahl deiner Lebensmittel unter anderem den möglichen Zusatz von Zucker sowie die Menge an gesättigten Fetten und Salz im Blick behalten und möglichst minimieren.

Pro Gesundheit

In diesem Artikel geht es um allgemeine Ernährungstipps. Wenn du Bedenken bezüglich deiner Ernährung hast, wende dich bitte an deine Hausarztpraxis, um eine Überweisung für eine Ernährungsberatung zu erhalten. Bespreche die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit einer medizinischen Fachkraft, um sicherzustellen, dass die Präparate für dich geeignet sind. Setze nie deine verschriebenen Medikamente ab, ohne vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt gesprochen zu haben.

Quellen

Quellen
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Letztes Update: 10.10.2024

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