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BMEL-Ernährungsreport 2024: 4 von 10 Verbrauchern greifen routinemäßig zu Alternativprodukten
26 September 2024
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am Dienstag seinen Ernährungsreport „Deutschland, wie es isst“ für das Jahr 2024 veröffentlicht.1Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2024): Deutschland, wie es isst – Der BMEL-Ernährungsreport 2024, veröffentlicht am 24.09.2024. Online unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=4 Der Report zeigt, dass der Anteil der Routinekäufer von Alternativen zu tierischen Produkten inzwischen etwa gleichauf ist mit dem Anteil der Bevölkerung, der sich flexitarisch ernährt. Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland trägt weiterhin zu einer pflanzenorientierteren Gestaltung unseres Ernährungssystems bei.
Für den BMEL-Ernährungsreport befragt das Meinungsforschungsinstitut Forsa jedes Jahr rund 1000 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren, um ein aktuelles Bild der Ess- und Einkaufsgewohnheiten in Deutschland zu ermitteln. Der Umfrage zufolge zeigt sich die pflanzenbetontere Ernährung als ein stabiler Trend in Deutschland. Alternativen zu tierischen Produkte haben sich in den Küchen Deutschlands erfolgreich etabliert.
39 Prozent der Bevölkerung kaufen regelmäßig Alternativen zu tierischen Produkten
Der Report gibt an, dass die Menschen in Deutschland zunehmend routiniert vegetarische und vegane Alternativen zu tierischen Produkten kaufen. Innerhalb von fünf Jahren ist der Anteil der Bevölkerung, der öfters zu Alternativen greift, um 10 Prozentpunkte gestiegen. Im Vergleich zu 2023 beobachtet Forsa erneut erneut einen leichten Anstieg der Routinekäufer – auf nunmehr 39 Prozent. Unter den 14- bis 29-Jährigen zählen sogar 58 Prozent zu den regelmäßigen Käufern.
10 Prozent der Bevölkerung essen täglich Alternativen zu tierischen Produkten
Der tägliche Konsum von Alternativen ist innerhalb der letzten fünf Jahre um 5 Prozentpunkte gestiegen. Wie schon 2023 gehören auch in diesem Jahr vegetarische und vegane Alternativprodukte für jeden Zehnten zur täglichen Ernährung. Unter den 14- bis 29-Jährigen greifen 18 Prozent täglich zu Alternativprodukten.
37 Prozent der Bevölkerung mögen außer Haus vegetarische oder vegane Gerichte
Auch die Vorlieben der Menschen außer Haus zeugen von pflanzenbetonteren Ernährungsgewohnheiten: 37 Prozent der Befragten wünschen sich vegetarische und vegane Gerichte in Wirtshäusern, Gaststätten, Restaurants und Kantinen und von Lieferdiensten.
Produktion und Nachfrage von Fleischalternativen steigen
Fleischalternativen sind die größte Kategorie der Alternativprodukte in Deutschland. Im Mai hat das Statistische Bundesamt vermeldet, dass die Produktion von Fleischalternativen in Deutschland von 2022 auf 2023 um 16,6 Prozent gestiegen ist.2Statistisches Bundesamt (2024): Trend zu Fleischersatz ungebrochen: Produktion steigt 2023 um 16,6 % gegenüber dem Vorjahr, Pressemitteilung vom 02.05.2024. Online unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/05/PD24_N018_42.html Der Hersteller von Fleischalternativen Vivera hat kürzlich Einzelhandelsdaten von Nielsen veröffentlicht, die zeigen, dass Fleischalternativen in den Kalenderwochen 1 bis 32 dieses Jahres einen Nachfrageanstieg von 14,4 Prozent im deutschen Einzelhandel erfahren haben.3Vivera (2024): Fleischersatz weiter auf dem Vormarsch, Pressemitteilung vom 12.09.2024.
41 Prozent der Bevölkerung ernähren sich flexitarisch
Laut BMEL-Ernährungsreport liegt der Anteil der Menschen, die sich nach eigenen Angaben flexitarisch ernähren, weiterhin bei über 40 Prozent. Dieser Wert ist im Vergleich zu den beiden Vorjahren leicht gesunken. Zusammen mit der Bevölkerung, die sich vegan oder vegetarisch ernährt, beträgt der Anteil der Menschen, die mit ihrer Ernährung aktiv zu einer pflanzenorientierten Umgestaltung unseres Ernährungssystems beitragen, aber auch 2024 immer noch über 50 Prozent. Unter den 14- bis 29-Jährigen ernährt sich jeder Fünfte vegan oder vegetarisch.
23 Prozent der Bevölkerung essen täglich Fleisch und Wurst
Seit Beginn der Erhebung im Jahr 2015 ist der Anteil der Bevölkerung, der angibt, täglich Fleisch oder Wurst zu essen, um 11 Prozentpunkte gesunken. Heute hat nicht einmal mehr jeder Vierte in Deutschland täglich Fleisch und Wurst auf dem Teller. Im Vergleich zu 2023 ist der tägliche Griff zu Fleisch und Wurst damit wieder etwas häufiger, aber immer noch rückläufig im Vergleich zu den Jahren davor.
Fleischkonsum pro Kopf auf niedrigstem Stand seit Aufzeichnungsbeginn
Diese Angaben decken sich mit der amtlichen Verzehrstatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Demnach ist der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen – und liegt mit 51,6 Kilogramm pro Kopf 9,3 Kilogramm unter dem Wert von 2018.4Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2024): Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sinkt auf unter 52 Kilogramm, veröffentlicht am 04.04.2024. Online unter: https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/240404_Fleischbilanz.html
Quellen
↑1 | Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2024): Deutschland, wie es isst – Der BMEL-Ernährungsreport 2024, veröffentlicht am 24.09.2024. Online unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=4 |
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↑2 | Statistisches Bundesamt (2024): Trend zu Fleischersatz ungebrochen: Produktion steigt 2023 um 16,6 % gegenüber dem Vorjahr, Pressemitteilung vom 02.05.2024. Online unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/05/PD24_N018_42.html |
↑3 | Vivera (2024): Fleischersatz weiter auf dem Vormarsch, Pressemitteilung vom 12.09.2024. |
↑4 | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (2024): Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sinkt auf unter 52 Kilogramm, veröffentlicht am 04.04.2024. Online unter: https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/240404_Fleischbilanz.html |