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Für Klima und Gesundheit: nur noch 1x Fleisch pro Woche in der Schulverpflegung

11 Dezember 2020

Umweltschonender und klimafreundlicher – so sieht gesundheitsfördernde Gemeinschaftsverpflegung nach der Überarbeitung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aus. Die Ernährungsorganisation ProVeg begrüßt die Änderungen in Richtung einer pflanzenbetonten Verpflegung und unterstützt Schulen und Caterer bei der Umsetzung.

Berlin. Die Ernährungsorganisation ProVeg bewertet die am 30. November 2020 vorgestellten DGE-Qualitätsstandards als positiv. Besonders hervorzuheben ist, dass die Standards eine ausgewogene vegetarische Kost als gleichwertige Alternative zur Mischkost berücksichtigen, was vielen Schulen und Caterern die Kommunikation mit besorgten Eltern vereinfachen wird. Auch die Einbindung von Tierwohl als eines der 4 zentralen Themen kann als großer Erfolg gesehen werden. Aus Sicht von ProVeg wäre es konsequent gewesen, wenn auch ethisch begründete Essgewohnheiten wie die vegane Ernährung als individuelles Bedürfnis von Kindern in der Planung von Speiseplänen beachtet werden würden.

Qualitätsstandards für mehr Nachhaltigkeit

„In Schulküchen können 40 % der Treibhausgasemissionen eingespart werden. Das konnten wir mit unseren Projektpartnern im Klimaprojekt KEEKS (Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen) zeigen. Dass viele der in dem Projekt entwickelten Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in den DGE-Qualitätsstandards aufgegriffen wurden, zeigt, dass ein Umdenken in öffentlichen Institutionen stattfindet“, sagt Dr. Ruth Bartels, Leiterin des ProVeg-Schulprogramms „Leckeres Essen für alle“. Besonders viele Emissionen sparen Schulen ein, wenn sie an 2 Tagen Milchprodukte mit geringem Fettanteil und – wie von der DGE gefordert – nur noch an maximal einem Tag in der Woche Fleisch anbieten.

Neben den Qualitätsstandards gibt die DGE auch praktische Tipps. Zum Beispiel soll das gestiegene Bewusstsein für Klimaschutz und Gesundheit der Schülerinnen und Schüler angesprochen werden, indem klimafreundliche und gesundheitsförderliche Gerichte im Speiseplan gekennzeichnet werden. Auch die Reihenfolge ist wichtig, denn zuerst genannte Speisen werden häufiger ausgewählt.

Empfehlungen für pflanzenbetonte Speiseplangestaltung

Eine pflanzenbetonte Ernährung heißt in der Umsetzung: ein Speiseplan mit vielen pflanzlichen Gerichten, die durch wenige tierische Produkte ergänzt werden können. „Gerichte mit einem hohen Anteil an Getreide, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse liefern zahlreiche Vitamine, Spurenelemente, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken“, sagt Debora Schweinsberg, Ernährungswissenschaftlerin und Expertin für Diätetik sowie Sporternährung bei ProVeg. Sich rein pflanzlich zu ernähren kann zwar zunächst ungewohnt sein, jedoch lassen sich so viele neue abwechslungsreiche Gerichte entdecken. Die ProVeg-Website liefert Rezepte für Schule und Kita, in denen neben Vielfalt und Geschmack auch auf die Nährwerte geachtet wurde.

Die Kosten im Blick

Neben vorteilhafter Nährstoffzusammensetzung ist pflanzenbasierte Ernährung in der Regel auch kostengünstig. Das konnte das KEEKS-Projekt für die Schulverpflegung zeigen und in der Praxis von Caterern bestätigt werden: Pflanzliche Proteinquellen sind oftmals günstiger als tierische, selbst wenn Produkte in Bio-Qualität eingesetzt werden.

Dennoch kann der Umstieg auf mehr pflanzliche Gerichte in der Praxis eine Herausforderung sein. ProVeg bietet daher zur Einführung neuer klimafreundlicher und vollwertiger Gerichte vielfältige Unterstützung an – mit einem Expertenteam aus den Bereichen Ernährungswissenschaften und Gemeinschaftsverpflegung.

Mehr Informationen für Eltern, Lehrkräfte und Cateringunternehmen finden Sie in der Broschüre des ProVeg-Schulprogramms „Leckeres Essen für alle“ und auf unserer Schulprogramm-Website.

Kontakt:

Dr. Ruth Bartels
Leiterin ProVeg-Schulprogramm „Leckeres Essen für alle“
[email protected]

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