Corporate Engagement
Auf gute Zusammenarbeit im Handel
29. April 2019
Am 11. und 12. März trafen sich in Nordrhein-Westfalen eine offizielle Handelsdelegation aus den Niederlanden sowie Mitarbeitende von ProVeg, um eine zweitägige Führung zum Thema „Neue Food-Trends“ durchzuführen. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden funktioniert im Bereich Lebensmittel bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich.
Bei der Store-Check-Tour mit führenden niederländischen Unternehmen aus unterschiedlichen Produktbereichen durch mehrere deutsche Einzelhandelsketten standen neben Functional Food, Superfoods, Convenience und Frei-von die Themen pflanzliche Proteine und der pflanzliche Ernährungsstil im Allgemeinen ganz oben auf der Interessenliste.
Bereits am ersten Abend gaben die Mitarbeiterinnen von ProVeg eine Einführung in den deutschen Markt für pflanzliche Lebensmittel. Dabei wurden aktuelle Entwicklungen, die Konsumentenwünsche und Beispiele aus Industrie und Lebensmittelhandel besprochen. Bei den teilnehmenden Firmen fielen diese Informationen auf fruchtbaren Boden. Einige von ihnen sind mit Rohstoffen wie Mikroalgen und Wasserlinsen sowie mit pflanzlichen Alternativprodukten bereits auf den pflanzlichen Markt spezialisiert, so dass es zu einem regen Austausch kam.
Die Reaktion des deutschen Handels auf aktuelle Food-Trends
Als Wegbereiter im deutschen Einzelhandel besuchte die Delegation Kaufleute, die aufgrund ihrer Einkaufsstruktur ihr Sortiment zum Großteil individuell gestalten können. Der Absatz und die hohe Zahl an pendelnden Menschen, die sich aus anderen Städten auf den Weg zum gut sortierten, veganfreundlichen Supermarkt machen, gibt den Kaufleuten den Beweis und das Vertrauen, ihr Produktangebot zunehmend pflanzlich zu gestalten.
Auch bei den besuchten Discountern bestand großes Interesse am Austausch zu Veggie-Themen. Die sichtlich geringere Angebotsbreite sowie das Fehlen spezieller Platzierungen oder Hervorhebungen der pflanzlichen Produkte zeigten allerdings den deutlich geringeren Stellenwert in der Umsetzung über die Basisangebote hinaus.
In den besuchten Bioläden fanden sich im Bereich der Fleisch- und Milchalternativen vor allem die Produkte der Firmen, die als Vegan-Pioniere bereits seit Jahrzehnten eine gute Auswahl sicherstellen. Im Bereich Käsealternativen fanden sich auch kleinere Firmen und Start-ups. Ein weiterer Pluspunkt: Die gute Sichtbarkeit der Produkte durch Schilder an den Regalen.
Wandel im Einkaufskorb
Für alle Einkaufsstätten gilt: Die Warenkörbe der Kindinnen und Kunden sind in der Regel gemischt, da viele von ihnen noch nicht völlig auf Fleisch verzichten wollen. Der Trend, weniger Fleisch und tierische Produkte zu konsumieren, ist jedoch klar erkennbar. Inzwischen gibt jede vierte Person in Deutschland an, sich flexitarisch zu ernähren. Neben den rund acht Millionen vegetarisch und einer Millionen vegan lebenden Menschen bietet sich daher für den Lebensmittelhandel das Potenzial, weitere 22 Millionen Menschen mit einer pflanzlichen Produktauswahl zu bedienen.