Pro Umwelt
Am Freitag gemeinsam mit Fridays for Future auf die Straße
18. September 2019
Die Proteste von Fridays for Future sind zentraler Bestandteil der aktuellen Umweltschutzbewegung. Seit die vegan lebende Greta Thunberg im August 2018 3 Wochen lang täglich während der Schulzeit friedlich vor dem schwedischen Parlament protestiert hat, demonstrierten Millionen Schülerinnen und Schüler in hunderten Streiks weltweit für den Klimaschutz.
Obwohl die Proteste von Schülerinnen und Schülern angeführt werden, können Menschen jeden Alters die Bewegung in ihren Forderungen nach sofortigem Handeln zum Aufhalten des Klimawandels unterstützen. Am kommenden Freitag werden Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz, die Schule oder ihr Zuhause verlassen, um sich Greta anzuschließen und Klimagerechtigkeit zu fordern. Dieser Artikel gibt Aufschluss darüber, warum der globale Klimastreik so wichtig ist und wie ProVeg-Projekte die Forderungen von Fridays for Future unterstützen.
Unser Essen beeinflusst das Klima
Um den Zustand des Planeten signifikant zu verbessern, sind Veränderungen im politischen System zwingend notwendig. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, auch auf individueller Ebene daran zu arbeiten, den eigenen negativen Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren. Ein wirkungsvoller Weg, um mit unseren Handlungen dazu beizutragen, den Klimawandel aufzuhalten, betrifft eine Entscheidung, die wir mehrmals täglich treffen: Welches Essen auf unseren Tellern landet.
Forschungen auf diesem Gebiet zeigen einen starken Zusammenhang zwischen der landwirtschaftlichen Tierhaltung und dem Klimawandel auf. Studien legen nahe, dass eine pflanzliche Ernährung unsere ernährungsbedingten Emissionen um bis zu 50 % reduzieren könnte.1Hallström, E., A. Carlsson-Kanyama & P. Börjesson (2015): Environmental impact of dietary change: a systematic review. Journal of Cleaner Production 91, p. 1–11. 2Scarborough, P. et al. (2014): Dietary greenhouse gas emissions of meat-eaters, fish-eaters, vegetarians and vegans in the UK. Climatic Change 125, p.179–192. 3Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz & Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik beim BMEL (2016): Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung. Gutachten. Berlin S. 211
Obwohl es nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist, stehen zahlreiche Umweltprobleme dieser Zeit mit unseren Essgewohnheiten in Verbindung. Der noch immer anhaltende Brand des Amazonas-Regenwalds ist nur ein Beispiel, das den Zusammenhang zwischen Fleischproduktion und Umweltzerstörung veranschaulicht. Mehr als 75 % der abgeholzten Flächen des Amazonas werden als Weideland und Getreidefelder für den Futteranbau für sogenannte Nutztiere gebraucht – so werden Kohlenstoffsenken zerstört und große Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre geblasen.4Machovina, B., K. J. Feeley & W. J. Ripple (2015): Biodiversity conservation: The key is reducing meat consumption. Science of the Total Environment 536, p. 419-431. Indem wir uns gegen den Konsum von Lebensmitteln entscheiden, die unter so klimaschädlichen Bedingungen hergestellt werden, können wir Stellung für den Schutz des Planeten beziehen.
ProVeg setzt sich für klimafreundliche Ernährung ein
ProVeg tritt für eine pflanzliche Ernährung ein und hat es sich zur Mission gemacht, den weltweiten Verbrauch tierischer Produkte bis 2040 um 50 % zu senken. Der Klimawandel ist Thema in zahlreichen ProVeg-Projekten. 2 davon richten sich an junge Menschen, die dabei unterstützt werden sollen, ihre Essgewohnheiten nachhaltig zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler fordern Veränderung – ProVeg bietet ihnen eine Lösung.
Die Kampagne „Aktion Pflanzen-Power“ sorgt dafür, dass Kinder in der Schule über umweltfreundliche und gesunde Ernährung aufgeklärt werden, sodass sie sich bewusst für eine nachhaltige Ernährung entscheiden können.. Die Kampagne hat bislang über 23.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland erreicht und wurde 2018 mit dem renommierten „Momentum for Change“-Award der Vereinten Nationen (UN) ausgezeichnet.
Im Vereinigten Königreich wurde mit dem erfolgreichen Programm „School Plates“, das im Juni 2018 startete, klimafreundliches Schulessen für Kinder bereitgestellt. Dafür arbeitet ProVeg mit zahlreichen Schulen und Caterern zusammen. Die Kampagne unterstützt Schulen dabei, umweltfreundlichere Mahlzeiten für Schülerinnen und Schüler anzubieten. Bis zum Ende des Jahres werden voraussichtlich etwa 3 Millionen Schulmahlzeiten dadurch klimafreundlicher gestaltet.
Die Kampagne „Diet Change, not Climate Change“ aus dem vergangenen Jahr hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Einfluss der landwirtschaftlichen Tierhaltung auf die globale Klimaagenda der Climate Change Conference der UN in Polen gesetzt wurde. ProVeg wurde außerdem zum offiziellen Mitglied der Food and Climate Alliance. Dort wird der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ermöglicht, um gemeinsam an politischen Problemstellungen bezüglich des Konsums tierischer Produkte zu arbeiten und vereint für pflanzliche Alternativen als Maßnahme gegen den Klimawandel einzustehen. Weiterhin wird ProVeg offiziell bei der nächsten Climate Change Conference der UN im Dezember 2019 vertreten sein, um sicherzustellen, dass das Thema Ernährung weit oben auf der Agenda stehen wird.
Die Verbindung zwischen Essen und Umwelt herstellen
Das Wissen über den Einfluss unserer Essenswahl auf die Umwelt ist unentbehrlich, wenn wir effektiv gegen das Voranschreiten des Klimawandels vorgehen möchten. Das sieht auch Greta Thunberg so – laut der Aktivistin ist eine Veränderung des Systems nicht möglich, ohne dass sich die Menschen auch auf persönlicher Ebene verändern.
Brauchen Sie Unterstützung dabei, Ihre Ernährung umweltfreundlicher zu gestalten? In der ProVeg-Rezeptdatenbank finden Sie jede Menge Inspirationen für leckere Gerichte, die sowohl Ihnen, den Tieren als auch der Umwelt guttun.
Am 20. September auf die Straße gehen
Werden Sie aktiv für den Schutz des Planeten, indem Sie auf eine nachhaltige pflanzliche Ernährung umsteigen und am 20. September auf die Straße gehen, um die #fridaysforfuture-Bewegung beim globalen Klimastreik zu unterstützen. Hier finden Sie eine Liste von Städten, die sich am Freitag an der Demonstration beteiligen: www.klima-streik.org/demos. Vielerorts gibt es auch einen veganen Block, zum Beispiel in Berlin.
Quellen[+]
↑1 | Hallström, E., A. Carlsson-Kanyama & P. Börjesson (2015): Environmental impact of dietary change: a systematic review. Journal of Cleaner Production 91, p. 1–11. |
---|---|
↑2 | Scarborough, P. et al. (2014): Dietary greenhouse gas emissions of meat-eaters, fish-eaters, vegetarians and vegans in the UK. Climatic Change 125, p.179–192. |
↑3 | Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz & Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik beim BMEL (2016): Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung. Gutachten. Berlin S. 211 |
↑4 | Machovina, B., K. J. Feeley & W. J. Ripple (2015): Biodiversity conservation: The key is reducing meat consumption. Science of the Total Environment 536, p. 419-431. |
Corporate Engagement|Food Services 26. Oktober 2018
And the winner is … ProVeg!
UN-Klimaschutzpreis für gesunde Ernährung in Schulen
Impulse für den Wandel geben. Dieser Gedanke motiviert ProVeg nicht nur jeden Tag aufs Neue, die eigene Mission zu verfolgen – von nun an dürfen wir uns diesen Leitsatz auch offiziell auf die Fahnen schreiben. Die…
Politik|Pro Umwelt 18. Februar 2019
Großes Klimabündnis fordert weniger Tierhaltung und Anreize für weniger Fleischkonsum
Um die deutschen Klimaziele für das Jahr 2030 zu erreichen, erarbeiteten über 60 Organisationen aus der Breite der Zivilgesellschaft Forderungen an die Bundesregierung. Das Jahr 2019 wird entscheidend für klimapolitische…
Politik 21. Mai 2019
Neues EU-Parlament: ProVeg fordert ein nachhaltiges europäisches Ernährungssystem
Am 26. Mai 2019 fand in Deutschland die Wahl zum Europäischen Parlament statt. ProVeg erarbeitete gemeinsam mit dem Dachverband European Vegetarian Union (EVU) einen umfassenden Forderungskatalog für die nächste…