Politik
Petition: Diskriminierung von Milchalternativen EU-weit stoppen
18. Januar 2021
Mit dem Ziel, die Bezeichnungen für klimafreundliche Milchalternativen weiter einzuschränken, stimmten die Europaabgeordneten im Oktober 2020 für einen Änderungsantrag. ProVeg fordert nun in einer aktuellen Petition, unterstützt von Oatly und Upfield, die Diskriminierung pflanzenbasierter Alternativen zu stoppen.
Nach dem Veggie-Burger stehen nun pflanzliche Milchprodukte in der Schusslinie
Die Kampagne „Stoppt das Veggie-Burger-Verbot“ von ProVeg erregte im Oktober 2020 weltweit Aufmerksamkeit. Nun drohen Beschränkungen rund um die Verwendung von Begriffen für pflanzliche Milchalternativen. Gemeinsam mit zahlreichen Nichtregierungsorganisationen und namhaften Lebensmittelunternehmen ergreift ProVeg nun Maßnahmen, um ein Zeichen gegen den Änderungsantrag 171 der EU zu setzen.
Petition soll drohende Zensur pflanzlicher Milchprodukte stoppen
Trotz bestehender Beschränkungen für den pflanzlichen Sektor, einschließlich des Verbots zur Verwendung von Begriffen wie „Hafermilch“ und „Sojajoghurt“, soll die vorgeschlagene Gesetzesänderung noch weitergehen. Folglich wäre jegliche Verwendung von Begriffen, die für gewöhnlich in Zusammenhang mit Milchprodukten stehen, auf Verpackungen oder in der Werbung für pflanzliche Produkte verboten. Noch bizarrer: Wird der Änderungsantrag umgesetzt, könnte es Marken aus dem pflanzenbasierten Sektor sogar verboten sein, sachliche Haftungsausschlüsse wie „enthält keine Milch“ oder Bilder ihrer eigenen Produkte für Marketingzwecke zu verwenden.
Das neue Gesetz soll im März 2021 verabschiedet werden – höchste Zeit, zu handeln! ProVeg ruft nun die Lebensmittelindustrie und die Öffentlichkeit dazu auf, sich für eine pflanzlichere Zukunft einzusetzen und mit der Unterzeichnung der Petition ein Zeichen gegen den Änderungsantrag zu setzen.
Auswirkungen des Änderungsantrags auf Gesundheit und Klimaschutz
Die drohende Diskriminierung pflanzlicher Milchprodukte widerspricht nicht nur den gesundheitspolitischen Zielen der EU – sie steht auch in direktem Widerspruch zu den Nachhaltigkeitszielen des European Green Deals. Sollte das Gesetz geändert werden, wäre dies ein harter Rückschlag in Anbetracht der bisher geleisteten Nachhaltigkeitsbemühungen und würde eine erhebliche Bedrohung für die Ziele des Pariser Klimaabkommens darstellen.
„Es ist immer wieder verblüffend, sich für nachhaltiges Handeln rechtfertigen zu müssen. Warum sabotiert die EU nach wie vor klimafreundliche Innovationen?“
Jasmijn de Boo
Vizepräsidentin von ProVeg International
In der Praxis könnte Folgendes verboten werden:
- die Beschreibung der Eigenschaften eines pflanzlichen Lebensmittels – Geschmack, Textur oder Verwendungszweck – durch Bezugnahme auf die bekannte „Kuhmilch“-Terminologie. Verboten werden könnten Formulierungen wie „sahnige Konsistenz“, „wie Milch“ oder „wie Butter“. Darunter fallen auch informative Beschreibungen sachlicher Natur wie „geeignet für Personen mit Laktoseintoleranz“ oder „pflanzliche Alternative zu Joghurt“.
- der Vergleich des CO₂-Fußabdrucks eines pflanzenbasierten Lebensmittels mit seinem tierischen Pendant.
- die Verwendung von Bildmaterial, das mit Kuhmilchprodukten verwechselt werden könnte – zum Beispiel aufgeschlagener weißer Schaum, der in einen Cappuccino gegeben wird.
- In seiner restriktivsten Auslegung könnte der Antrag zu einem Verbot von Verpackungen für pflanzliche Lebensmittel führen, die optisch denen von Milchprodukten ähneln.
Unterzeichnen Sie jetzt die Petition!
ProVeg ruft die Lebensmittelindustrie und die Öffentlichkeit dazu auf, sich für eine pflanzlichere Zukunft einzusetzen. Setzen Sie mit ihrer Unterschrift ein Zeichen gegen den Änderungsantrag.