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Ernährung
Spargel: königlich und köstlich
Von Ende März bis Ende Juni ist Spargelsaison. In dieser Zeit sprießen Verkaufsstände buchstäblich wie Spargel aus dem Boden und laden zum Erwerb der feinen Stangen ein. Spargel schmeckt köstlich, ist gesund und kann vielfältig zubereitet werden.
Spargel ist gesund und lecker. Es gibt weißen, grünen und sogar violetten Spargel – ein Genuss für echte Spargelfans sowie Menschen, die das königliche Gemüse für sich entdecken wollen. Um das beste Geschmackserlebnis zu erreichen, gibt es bei der Zubereitung von Spargel ein paar Dinge zu beachten: Wie wird Spargel am besten geschält und was ist die richtige Kochzeit?
Beginn der Spargelsaison
Alljährlich im Frühjahr beginnt die von vielen Menschen herbeigesehnte Spargelzeit. In nördlicheren Gefilden startet die Spargelernte gegen Ende April, aber im Süden kann bereits Ende März frischer Spargel erworben werden. Mit den schmackhaften Spargelstangen können köstliche pflanzliche Gerichte kreiert werden, die den Speiseplan bereichern. Das Spargelstechen endet dann spätestens Ende Juni, damit die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt und die Spargelpflanzen genug Zeit haben, sich zu regenerieren.
Grüner Spargel sonnt sich gern
Manche Menschen fragen sich vielleicht, woher der grüne Spargel seine Farbe bekommt. Das hat einen ganz einfachen Grund: Grüner Spargel wächst nicht wie weißer Spargel unter der Erde, sondern erstreckt sich fast gänzlich über der Erdoberfläche. So bekommt er sehr viel Sonne ab und wird grün. Dadurch ist der Nährstoffgehalt der grünen Spargelstangen höher als bei den farblosen Exemplaren. Aber auch weißer Spargel weist oft violett oder grünlich gefärbte Spitzen auf, denn sobald er aus dem Boden sprießt, reichert er durch die Lichteinwirkung Chlorophyll an und verfärbt sich. Wie auch beim Menschen gilt hier: Je mehr Sonnenschutz, desto bleicher der Farbton.
Spargel ist gesund und kalorienarm
Spargel – ob weiß oder grün – ist sehr gesund und nährstoffreich! In ihm stecken viele Vitamine wie Vitamin A, B, C, E und K und er enthält Folsäure, die wichtig für die Zellneubildung und -teilung ist. Außerdem beherbergt Spargel etliche Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Phosphor. Kalium beispielsweise ist essenziell für das Funktionieren unserer Nervenreizleitungen und wirkt blutdrucksenkend.
Zudem hat Spargel eine harntreibende Wirkung, was im hohen Stickstoffgehalt begründet ist: 250–350 mg Stickstoff pro 100 g Gemüse. Spargel regt also die Nierentätigkeit an und entwässert. Giftstoffe werden dadurch vermehrt ausgeschieden, das Blut wird gereinigt und die Nieren- und Leberfunktion werden positiv beeinflusst – der menschliche Körper wird regelrecht „entgiftet“. Bei manchen Menschen weist der Urin nach dem Genuss von Spargel einen speziellen Geruch auf. Dies liegt vermutlich an verschiedenen schwefelhaltigen Substanzen, die das Gemüse aufweist.
Spargel besteht zu 93 % aus Wasser, enthält so gut wie kein Fett und kein Cholesterin und ist damit ideal für eine kalorienarme Ernährung. Durch den entwässernden Effekt wirkt Spargel entschlackend und eignet sich besonders für Menschen, die an Übergewicht oder unter Wassereinlagerungen leiden.
Kohlrabi-Schnitzel mit Brennnessel-Püree und Spargel-Orangen-Soße
Haben Sie schon einmal Brennnesseln zubereitet oder Spargel mit Orange kombiniert? Die Kohlrabi-Filets mit Kartoffel-Brennnessel-Püree und Spargel-Orangen-Sahnesoße werden Sie begeistern.
Zubereitung von Spargel
Für idealen Spargelgenuss gibt es bei der Zubereitung ein paar Dinge zu beachten. Im Folgenden erklärt ProVeg, wie Spargel geschält wird, wie er frisch bleibt und wie lange er gekocht werden muss.
Weißen Spargel gründlich schälen
Den weißen Spargel großzügig schälen – lieber zu viel als zu wenig – denn: Wird ein Stück Schale übersehen, lässt sich der Spargel später schwer kauen und schmeckt faserig. Spargel mit einer Hand halten und dann unterhalb des Kopfes ansetzen und nach unten hinweg schälen. Das Ende durchaus noch etwas gründlicher schälen. Auch sollte vom Spargelende, wenn es trocken ist, ein klein wenig abgeschnitten werden. Wird der Spargel noch nicht gleich gekocht, sollte er in ein feuchtes Geschirrtuch gewickelt und in den Kühlschrank gelegt werden – so bleibt er frisch.
Kochzeit von Spargel
Ist der weiße Spargel gänzlich von seiner Schale befreit, wird er in einen Topf mit Salzwasser gegeben und ein- bis zweimal kurz aufgekocht, bevor er solange zieht, bis er durch ist. Hier hilft ein kleiner Trick, um den richtigen Punkt zu finden: Eine Spargelstange in der Mitte mit einer Gabel anheben – biegt sich der Spargel leicht durch, ist er verzehrfertig! Je nachdem wie dick die Stangen sind kann die Kochzeit 10–25 Minuten betragen.
Zubereitung von grünem Spargel
Grüner Spargel hat eine weichere Schale und lässt sich dadurch etwas leichter verarbeiten: Für die Zubereitung von grünem Spargel muss nur das holzige Ende abgeschnitten und das dann verbleibende untere Drittel geschält werden. Das Kochen von grünem Spargel nimmt etwa 8–12 Minuten in Anspruch. Auch eignet er sich für Brat- und Ofengerichte: Grünen Spargel rund 8 Minuten anbraten oder 30 Minuten im Ofen schmoren lassen. Außerdem kann er auch sehr gut gegrillt werden.
Nichtsdestotrotz lohnt sich auch der hohe Schälaufwand und die etwas längere Kochzeit beim weißen Spargel, denn er ist eine richtige Delikatesse und bei Gourmets sehr beliebt. Und er ist wie sein grüner Bruder ausgesprochen gesund.
Purer Genuss für echte Spargelfans
Wer die Spargelzeit so richtig zelebrieren möchte, greift in der Saison am besten zu besonders qualitativ hochwertigen Stangen der Güteklasse 1 und sichert sich ein ordentliches Bündel des wunderbaren Gemüses. Unterschieden wird in dieser Klasse zwischen Gourmetspargel (Durchmesser etwa 16–26 mm), Sonntagsspargel (12–16 mm) und Finessespargel (10–12 mm).
Nach dem Spargelkochen werden einige Spargelstangen auf jeden Teller gelegt und mit geschmolzener veganer Butter (pflanzliche Margarine) oder etwas Öl übergossen. Gewürzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss und bestreut mit frischem Schnittlauch oder Petersilie zergeht der so zubereitete Spargel auf der Zunge und die nussigen Spitzen erfreuen den Gaumen echter Spargel-Gourmets. Königlich köstlich!
Spargel kochen: köstliche vegane Rezepte
Wer experimentieren möchte, kann zu ausgefallenen Spargelrezepten greifen oder das königliche Gemüse auch ganz typisch mit pflanzlicher Sauce hollandaise und Kartoffeln servieren. Auch eine Suppe aus frischem Spargel schmeckt im Frühjahr besonders köstlich. Grüner Spargel hingegen passt sehr gut zu Nudel- und Reisgerichten wie veganes Spargelrisotto und eignet sich durch die leichte Zubereitung auch für die schnelle Küche. Wer mehr Zeit hat und sich an einem anspruchsvollen Rezept versuchen möchte, kann es mit einer veganen Spargelsülze samt Kohlrabi-Carpaccio probieren.
Veganes Omelett mit Spargel
Diese vegane Interpretation des klassischen Omeletts wird mit Kichererbsenmehl, frischem Spargel, Frühlingszwiebeln und Schnittlauch zubereitet. Perfekt fürs Sonntagsfrühstück!
Wissenswertes über Spargel
Spargel sind krautige, mehrjährige Staudenpflanzen, die einen breiten Wurzelstock haben und im Frühjahr Sprossen ausbilden. Die einzelnen Stauden produzieren etwa 12 bis 25 cm lange Spargelstangen und können für viele Jahre gute Erträge bringen.
Im späten Sommer tragen die Blüten des Spargels rote Beeren, die giftige Stoffe enthalten. Für die Ernte interessant sind nur die Spargelstangen – die Sprossen der Pflanze –, die im Frühling aus dem Wurzelstock schießen. Die Spargelspitzen mit den schuppigen Niederblättern gelten dabei unter Gourmets als Delikatesse.
Die Königin aller Gemüsesorten stammt aus dem Römischen Reich
Schon im alten Rom war Spargel als Gemüse sehr beliebt – vermutlich wurde er von dort aus in ganz Europa verbreitet. In Deutschland wurde Spargel erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts angebaut. Zuerst gab es nur grünen Spargel, ab dem 18. Jahrhundert setzte sich dann langsam auch der weiße Spargel mit seinem zarten Geschmack durch. Der weiße Spargel wurde damals durch Zufall entdeckt, als der Spargel zum Schutz abgedeckt wurde und die Stangen darunter bleich blieben. Dies wurde beibehalten und über den Spargelpflanzen Erde aufgeschüttet.
Bereits in der Antike war Spargel ein hochpreisiges Gut. Auch heute noch gehört der Spargel zu den etwas teureren Gemüsesorten. Aber zu Recht: Der Anbau von Spargel ist sehr arbeitsaufwendig – er wird von Hand und mit viel Mühe geerntet. Der hohe Preis lohnt sich: Guten Appetit!
Pro Gesundheit
In diesem Artikel geht es um allgemeine Ernährungstipps. Wenn Sie Bedenken bezüglich Ihrer Ernährung haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Hausarztpraxis, um eine Überweisung für eine Ernährungsberatung zu erhalten. Besprechen Sie die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit einer medizinischen Fachkraft, um sicherzustellen, dass die Präparate für Sie geeignet sind. Setzen Sie nie die Ihnen verschriebenen Medikamente ab, ohne vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gesprochen zu haben.