Ernährung | Pflanzlicher Lebensstil

Vegane Süßigkeiten: pflanzliche Schokolade, Kekse, Gummibärchen und Co.

Bonbons

Bildquelle: pickpik.com

Vegan naschen liegt im Trend. Immer mehr Supermärkte füllen ihre Regale mit veganen Süßigkeiten und bieten pflanzliche Alternativen zu Vollmilchschokolade, Gummibärchen und Co. an. Mit unseren Tipps werden Veggies in jedem Supermarkt und auf jedem Jahrmarkt fündig.

Ob Schokolade, Fruchtgummi oder Kekse – auch vegetarisch und vegan lebende Menschen naschen gern. Das Veggie-Angebot in den Supermärkten wächst ständig. Einige Produkte der Süßwarenabteilung sind ohnehin vegan. Zudem werden immer mehr Süßwarenklassiker ohne Milch, Ei oder Gelatine produziert, denn die Nachfrage nach veganen Süßigkeiten steigt.

Tierische Zutaten in Süßigkeiten

Wie der Name verrät, ist Bienenwachs tierischen Ursprungs und findet sich beispielsweise auf der Zutatenliste von Fruchtgummi. Manchmal versteckt sich Bienenwachs auch hinter der Bezeichnung E 901. Statt Bienenwachs kann beispielsweise auch die pflanzliche Alternative Karnaubawachs verwendet werden.

Butterreinfett, das in Süßigkeiten enthalten sein kann, wird aus dem Milchprodukt Butter gewonnen und ist somit nicht vegan. Verwendung findet es beispielsweise in Gebäck oder Schokolade, aber auch in vielen anderen Lebensmitteln. Dabei kann es leicht durch pflanzliche Fette ersetzt werden.

Gelatine wird als Gelier- und Bindemittel verwendet und findet sich beispielsweise in Süßigkeiten wie Fruchtgummi. Sie wird aus Knochen und Häuten von Schweinen, Rindern oder Fischen gewonnen und eignet sich somit weder für eine vegetarische noch für eine vegane Ernährung. Dabei gibt es zahlreiche pflanzliche Binde- und Geliermittel wie etwa Agar-Agar oder Pektin.

Aus zerdrückten weiblichen Schildläusen wird Karmin gewonnen. Durch seine rote Farbe dient es als Farbstoff, der weder vegetarisch noch vegan ist. Karmin, das sich auch hinter dem Begriff E 120 verstecken kann, wird beispielsweise für Fruchtgummi oder Liebesäpfel verwendet. Dabei kann der rote Farbstoff auch aus Obst und Gemüse gewonnen werden.

Laktose wird aus tierischer Milch gewonnen und ist daher für eine pflanzliche Ernährung ungeeignet. Es dient zum Beispiel als Bindemittel oder Geschmacksverstärker. Neben Gebäck kann beispielsweise auch Schokolade Laktose enthalten. Pflanzliche Bindemittel und Geschmacksverstärker machen die Verwendung von Milchzucker überflüssig.

Sowohl Mager- als auch Vollmilchpulver werden aus tierischer Milch gewonnen und sind somit nicht vegan. Die beiden Inhaltsstoffe sind beispielsweise auf einigen Zutatenlisten von Schokolade zu finden. Als Alternative wird mittlerweile immer öfter pflanzliches Reispulver verwendet.

Vegane Zutaten in Süßigkeiten

Kakaobutter ist ein pflanzliches Produkt. Sie besteht aus dem Fett der Kakaobohne und hat nichts mit der aus Kuhmilch gewonnenen Butter zu tun. Selbst in Kosmetika wird Kakaobutter gern verwendet.

Früher wurde Zucker mit Tierkohle entfärbt. Tierkohle wird aus dem Blut, den Knochen, dem Fleisch oder der Haut von Tieren hergestellt. Mittlerweile verwenden deutsche Zuckerraffinerien diese Aktivkohle allerdings nicht mehr. In Europa und den USA kommt Tierkohle ebenfalls nicht mehr zum Einsatz.1Chou, C. (2000): Handbook of Sugar Refining: A Manual for the Design and Operation of Sugar Refining Facilities. John Wiley & Sons. Inc., New York, p. 373

Manche Zutaten können pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein

Der Begriff „Milchsäure“ ist zunächst sehr irreführend, denn Milchsäure kommt nicht ausschließlich in Tiermilch vor. Sie entsteht auch beim sogenannten Vergärungsprozess, wenn Bakterien Zucker abbauen. Aus diesem Grund enthält zum Beispiel auch Sauerkraut von Natur aus Milchsäure. Sie kann also vegan sein, was sie in den meisten Fällen auch ist. Hilfreich bei der Frage, ob die enthaltene Milchsäure pflanzlichen Ursprungs ist, sind vegane Label wie das V-Label. Trägt das Produkt kein solches Siegel, kann bei dem herstellenden Unternehmen nachgefragt werden.

Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren werden als Emulgatoren in Süßwaren eingesetzt. Sie erzeugen also aus einer öligen und einer wässrigen Komponente eine homogene Masse. Die Fettsäuren und Glycerine, aus denen sie gewonnen werden, können tierischen wie pflanzlichen Ursprungs sein.2Younes, M., P. Aggett, F. Aguilar, et al. (2017): Re‐evaluation of mono‐ and di‐glycerides of fatty acids (E 471) as food additives. EFSA Journal. Ist auf dem Produkt kein Siegel – etwa das V-Label, das vegan-vegetarische Produkte auszeichnet – kann bei der produzierenden Firma nachgefragt werden.

Vegane Alternativen zu nicht veganen Süßigkeiten

Wer hin und wieder Süßigkeiten naschen will, kann das bei einer ausgewogenen vollwertigen Ernährung guten Gewissens tun. Der Vorteil von veganen Süßigkeiten liegt dabei klar auf der Hand: Der Zuckergehalt ist zwar in der Regel derselbe wie bei unveganen Süßigkeiten, aus ökologischer oder ethischer Sicht stellen vegane Schokolade, Gummibärchen und Co. aber die bessere Wahl dar. Es stehen zahlreiche pflanzliche Alternativen zur Verfügung.

Immer beliebter: vegane Schokolade

Schokolade und Kakaobohnen

Vor einigen Jahren waren lediglich die meisten Zartbitterschokoladen für vegan lebende Menschen geeignet. Mittlerweile erstreckt sich das vegane Schokoladensortiment von Reismilchschokolade über Nuss-Nougat und weißer Schokolade bis hin zu ausgefallenen Kreationen beispielsweise mit Cappuccino, gesalzenen Erdnüssen oder Matcha-Tee. Erhältlich ist die vegane Nascherei in Supermärkten, Drogerien, Reformhäusern und Biomärkten sowie in veganen Onlineshops, die besonders viele Sorten anbieten.

Edle Süßigkeiten: vegane Trüffel, Pralinen und Nougat

Die Auswahl an veganer Confiserie ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Basis besteht in der Regel aus Zucker, Kakao und Kakaobutter und wird meist mit Nussmus oder Kokosöl verfeinert. Nougat wird entweder pur, als Zutat von Trüffeln und Pralinen oder als Bestandteil in Gebäck verwendet. Sofern es keine tierischen Inhaltsstoffe wie Butterreinfett oder Vollmilchpulver enthält, eignet es sich für eine pflanzliche Ernährung. Veganes Nougat gibt es in den meisten Supermärkten. Vegane Pralinen und Trüffel sind in vielen Reformhäusern und Biomärkten erhältlich. Onlineshops locken mit einem besonders großen Sortiment an edlen veganen Süßigkeiten.

Veganes Orangen-Schoko-Konfekt

Diese schokoladig-fruchtigen Pralinen sind leicht selbst gemacht. Sündhaft lecker!

Süßes für Groß und Klein: vegane Bonbons und Co.

Bonbons

Bonbons, Lutscher, Kaudragees und Kaugummis enthalten teils tierische Bestandteile wie Honig, Bienenwachs oder Gelatine. Hier lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Vegan sind übrigens die Kaubonbons Mamba von Storck. Bei den Kaudragees gehört die Sorte Crazy Sours® von Skittles wohl zu den bekanntesten veganen Vertretern. Die pflanzlichen Süßigkeiten werden in den meisten Supermärkten, Reformhäusern, Biomärkten, aber auch in Onlineshops angeboten.

Vegane Süßigkeit für unterwegs: Riegel

Vegane Riegel sind der perfekte Begleiter für unterwegs. Ob Müsliriegel, Fruchtriegel, klassische Schokoladenriegel oder rohköstliche Riegel – hier ist für jeden Geschmack der passende dabei. Eine besonders große Auswahl an veganen Riegeln bieten Reformhäuser und Biomärkte sowie vegane Onlineshops. Zudem sind sie in den meisten Supermärkten und Drogerien verfügbar. Vegane Riegel können schnell und unkompliziert selbst zubereitet werden.

Himbeer-Schoko-Riegel

Emily Mainquist zeigt in „Sweet Vegan” Linzertorte einmal anders. Warum den Klassiker nicht mal in Form eines leckeren Schokoriegels ausprobieren? Die Himbeerkonfitüre macht ihn zu einer zuckersüßen Versuchung.

Lecker im Kakao: vegane Marshmallows

Marshmallows

Die Schaumzuckerspezialität aus den USA wird oft als fluffige Zugabe zum Kakao verwendet oder am Lagerfeuer genascht. Vegane Marshmallows werden wie das Original auf der Basis von Zucker und Wasser hergestellt. Anstelle von Gelatine wird das Verdickungsmittel Carrageen oder Agar-Agar genutzt. Vegane Marshmallows sind in ausgewählten Supermärkten sowie Biomärkten und Reformhäusern erhältlich. In veganen Onlineshops finden sich zudem verschiedene Sorten wie Original, Vanille oder Erdbeere.

Knuspriger Liebling: vegane Kekse und Waffeln

Supermärkte haben eine Vielzahl von veganen Keksen. Eine Besonderheit halten hier Reformhäuser und Biomärkte sowie Onlineshops bereit: Sie bieten den allseits beliebten Doppelkeks in den verschiedensten Geschmacksrichtungen an – von Kakao über Vanille bis hin zu Erdbeere und Orange. Bereits seit mehr als 100 Jahren sind die Original Neapolitaner Schnitten von Manner und in Deutschland auch alle Sorten der Oreo-Kekse frei von tierischen Bestandteilen.

Triple-Chocolate-Cookies

Schokoladiger geht es kaum: Diese veganen Cookies enthalten geschmolzene Schokolade und Schokotropfen.

Vegane Süßigkeit fürs (Heim-)Kino: Popcorn

Popcorn

Popcorn wird in der Regel aus Maiskörnern, pflanzlichem Öl, Zucker oder Salz hergestellt. Manchmal wird statt pflanzlichem Fett auch Butter verwendet, aber das kann leicht der Zutatenliste entnommen oder beim Kinopersonal erfragt werden. Veganes Popcorn gibt es in jedem Supermarkt.

Frisch vom Weihnachtsmarkt: gebrannte Mandeln und Marzipan

Gebrannte Mandeln enthalten meist nicht mehr als Mandeln, Zucker und etwas Wasser. In Ausnahmefällen kann Butter oder Sahne enthalten sein, ansonsten ist die Nascherei vegan. Gebrannte Mandeln finden sich auf jedem Weihnachtsmarkt sowie in der Vorweihnachtszeit in Supermärkten. Marzipan besteht meist nur aus Mandeln und Zucker. In manchen Fällen wird Honig zugesetzt, dieser steht dann aber auf der Zutatenliste. Ein Blick sollte auch dann auf die Inhaltsstoffe geworfen werden, wenn Marzipan nicht pur, sondern mit Schokolade umhüllt angeboten wird.

Quarkstollen mit Marzipan

Optimal für ein veganes Weihnachtsfest: Dank vieler Gewürze wie Kardamom, Nelke und Zimt duftet es schon beim Backen dieses Quarkstollens unheimlich lecker.

Vegane Jahrmarktklassiker: Zuckerwatte und Liebesäpfel

Liebesapfel

Die Klassiker, die auf keinem Volksfest oder Weihnachtsmarkt fehlen, sind meist vegan und bestehen in der Regel aus nur wenigen Zutaten. Zuckerwatte ist für alle geeignet, die vegan naschen möchten, da sie nur aus Zucker und Wasser hergestellt wird. Die als Liebesäpfel bekannten karamellisierten Äpfel sind vegan, sofern der aus Läusen gewonnene Farbstoff Karmin (E 120) nicht verwendet wurde. Da eine Kennzeichnungspflicht besteht, sollte dies auf Nachfrage in Erfahrung gebracht werden können.

Vegane Nascherei: Fruchtgummi und Lakritz

Eine Zutat, die meist ganz vorn in der Zutatenliste von Fruchtgummi und Lakritz steht, ist Gelatine. Da die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten steigt, verwenden immer mehr Unternehmen anstelle von Gelatine pflanzliche Geliermittel wie das nahezu kalorienfreie und geschmacksneutrale Agar-Agar aus Meeresalgen. Vegane Fruchtgummis und Lakritze sind in den meisten Supermärkten und Drogeriemärkten erhältlich und oftmals mit dem V-Label gekennzeichnet. In Reformhäusern und Biomärkten sowie veganen Onlineshops ist die Auswahl an der veganen Süßigkeit besonders groß.

Vegane Süßigkeit: schokolierte Früchte wie Bananen, Erdbeeren und Co.

Schokobanane

Werden Früchte wie Bananen oder Erdbeeren mit veganer Zartbitterschokolade ummantelt, ist diese Süßigkeit pflanzlich. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft bei der Frage, ob tierische Inhaltsstoffe enthalten sind. Schokolierte Früchte gibt es nicht nur auf Jahr- oder Weihnachtsmärkten, sondern auch in Supermärkten.

Nicht nur im Sommer lecker: veganes Eis

Selbst namhafte Marken bieten mittlerweile vegane Eiscreme, die dem tierischen Milcheis in nichts nachsteht. Die Grundlage bilden dabei meist Sojabohnen, Lupinen, Kokosmilch oder Mandeln. Das vegane Sortiment umfasst von klassischen Eissorten in Becher oder Schale über Waffeleis bis hin zu in Schokolade gehülltem Eis am Stiel viele verschiedene Eisvariationen. Ansonsten kann auch zu Sorbets gegriffen werden – diese sind in der Regel vegan und in den meisten Supermärkten verfügbar. Erhältlich ist veganes Milcheis in einigen Super- sowie in Biomärkten.

Veganes Erdbeereis

Erdbeeren und Sojajoghurt: Viel mehr braucht es nicht, um leckeres Erdbeereis in der heimischen Küche zu zaubern. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich das fruchtig-frische Dessert auf der Zunge zergehen!

Zuckergehalt beachten

Bei all der Nascherei sollten die gesundheitlichen Aspekte nicht vernachlässigt werden. Ein hoher Zuckerkonsum kann das Risiko zahlreicher Krankheiten wie Karies, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht erhöhen, was wiederum die Entstehung von Diabetes begünstigen kann.3World Health Organization (2015): Guideline: sugars intake for adults and children. WHO UK distributor: Stationery Office Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, Zucker und Lebensmittel beziehungsweise Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten wie Honig oder Sirup hergestellt wurden, nur selten zu konsumieren.4DGE (2015): Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung WHO-Guideline (2015): Sugars intake for adults and children. Online verfügbar https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/position/DGE-Position-WHO-Richtlinie-Zucker.pdf [22.8.2018] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird noch konkreter und empfiehlt, maximal 6 Teelöffel Zucker pro Tag zu sich zu nehmen.5World Health Organization (2015): Guideline: sugars intake for adults and children. WHO UK distributor: Stationery Office

Pro Gesundheit

In diesem Artikel geht es um allgemeine Ernährungstipps. Wenn Sie Bedenken bezüglich Ihrer Ernährung haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Hausarztpraxis, um eine Überweisung für eine Ernährungsberatung zu erhalten. Besprechen Sie die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit einer medizinischen Fachkraft, um sicherzustellen, dass die Präparate für Sie geeignet sind. Setzen Sie nie die Ihnen verschriebenen Medikamente ab, ohne vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gesprochen zu haben.

Quellen

Quellen
1 Chou, C. (2000): Handbook of Sugar Refining: A Manual for the Design and Operation of Sugar Refining Facilities. John Wiley & Sons. Inc., New York, p. 373
2 Younes, M., P. Aggett, F. Aguilar, et al. (2017): Re‐evaluation of mono‐ and di‐glycerides of fatty acids (E 471) as food additives. EFSA Journal.
3, 5 World Health Organization (2015): Guideline: sugars intake for adults and children. WHO UK distributor: Stationery Office
4 DGE (2015): Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung WHO-Guideline (2015): Sugars intake for adults and children. Online verfügbar https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/position/DGE-Position-WHO-Richtlinie-Zucker.pdf [22.8.2018]

Letztes Update: 03.04.2019

Jetzt an der Veggie-Challenge teilnehmen

Top