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New Food Conference 2020: Ernährung neu gedacht
27. Januar 2020
Mit wachsendem Verständnis für die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen unserer aktuellen Ernährungsgewohnheiten verändern sich auch die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher – und entsprechend reagiert die Lebensmittelindustrie. Die New Food Conference 2020 von ProVeg bietet Einblicke in die aktuellen Entwicklungen im Bereich pflanzlicher und kultivierter Proteinquellen und dient als Plattform für den Austausch zwischen Vorausdenkenden.
Veganer Lebensstil in der Mitte der Gesellschaft angekommen
Ende 2018 sagten die renommierten Wirtschaftsmagazine „The Economist“ und „Forbes“ voraus, dass 2019 das „Year of the vegan“ (das „Jahr des Veganismus“) werden würde 1The Economist (2018): The year of the vegan, online unter https://worldin2019.economist.com/theyearofthevegan?utm_source=412&utm_medium=COM [03.12.2019]
2Forbes (2018): Top Health Food Trends To Go Mainstream In 2019, online unter https://www.forbes.com/sites/eustaciahuen/2018/12/25/healthtrends/#4e5932181b82 [03.12.2019] – eine Ankündigung, die sich als ziemlich treffend herausgestellt hat. Nicht nur war es dank Erfolgsgeschichten von Marken wie Impossible Foods und Beyond Meat das Jahr der pflanzlichen Burger, auch die Verfügbarkeit pflanzlicher Eis-, Käse- und Wurstalternativen in den Supermarktregalen ist enorm gestiegen. Bessere Verfügbarkeit und steigende Akzeptanz dieser Produkte, gepaart mit einem Wandel in der Wahrnehmung ihrer tierischen Pendants, beschleunigen den Wandel zu einer verstärkt pflanzlichen Lebensweise.
New Food Conference: Expertenforum für alternative Proteine
2019 war auch das Jahr, in dem die New Food Conference ihr Debüt feierte. Inmitten eines wachsenden Markts für pflanzliche Produkte und eines steigenden Bewusstseins für die Auswirkungen des Klimawandels wurde die Konferenz ins Leben gerufen, um auf internationaler Ebene fachübergreifend Wissen und Erfahrungsberichte auszutauschen und damit den Wandel hin zu alternativen Proteinquellen weiter voranzutreiben. Im Fokus der ausverkauften Veranstaltung 2019 stand die Frage, was es braucht, um erfolgreich nachhaltige Alternativen zu tierischen Produkten zu entwickeln. Der Austausch tierischer Produkte mit pflanzlichen und künftig auch kultivierten Lebensmitteln kann einen entscheidenden Beitrag leisten, um drängende Probleme wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und die Zunahme von Zivilisationskrankheiten anzugehen.
Der Pflanzenmilch-Report: Auf dem Weg zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung
Der erste Report von ProVeg zum Thema Pflanzenmilch nimmt das meistverkaufte Produkt im gesamten Markt für pflanzliche Alternativen genauer unter die Lupe.
Hochkarätige Vortragende auf der New Food Conference
Weil der Bedarf nach einer solchen Plattform groß ist, wird die New Food Conference nicht einfach nur fortgeführt, sondern im nächsten Jahr sogar vergrößert: Im August 2020 bringt ProVeg wieder führende internationale Stakeholder aus der Lebensmittelbranche zusammen, von Rohstofflieferanten über Produzenten bis hin zum Einzelhandel und der Gastronomie. Auch Start-ups sowie Investorinnen und Investoren sind essenzieller Bestandteil dieses Zukunftsthemas, ebenso Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Medienwelt und dem NGO-Sektor. Das Programm ist seit Kurzem online. Das Publikum darf sich auf hochkarätige Referentinnen und Referenten freuen, darunter zum Beispiel Prof. Mark Post (Mosa Meat), Prof. Peter Eisner (Fraunhofer Institut), Caroline Zimmer (Simply V) und Godo Röben (Rügenwalder Mühle).
Pflanzliche Ernährung – nur ein Trend?
Die New Food Conference 2020 findet vor dem Hintergrund eines anhaltend rapiden Wachstums des Marktanteils pflanzlicher Produkte statt. Zwischen 2012 und 2017 hat sich der pflanzliche Markt in Westeuropa verdoppelt; Europa machte 2017 insgesamt mehr als ein Drittel des weltweiten Umsatzes pflanzlicher Produkte aus.3Food Ingredients Global (2017): German meat-free market roars, online unter
https://www.figlobal.com/fieurope/visit/news-and-updates/german-meat-free-market-soars [25.11.2019] 4Allied Market Research (2019): Meat Substitute Market Outlook-2026, online unter https://www.alliedmarketresearch.com/meat-substitute-market [25.11.2019] Der globale Umsatz für pflanzliche Fleischalternativen wird derzeit auf 12,1 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2025 auf fast 28 Milliarden US-Dollar ansteigen.5Markets and Markets (2019): Plant-based Meat Market by Source (Soy, Wheat, Pea, Quinoa, Oats, Beans, Nuts), Product (Burger Patties, Sausages, Strips & Nuggets, Meatballs), Type (Pork, Beef, Chicken, Fish), Process, and Region – Global Forecast to 2025 online unter: https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/plant-based-meat-market-44922705.html?gclid=EAIaIQobChMIos2j9dCF5gIVyeJ3Ch1Z5gKsEAAYASAAEgJedfD_BwE [25.11.2019] Der Markt für Milchalternativen ist sogar noch größer: Laut dem Marktforschungsinstitut Euromonitor betrug der globale Absatz für pflanzliche Milchprodukte 2015 bereits 21 Milliarden US-Dollar und soll bis 2024 auf mehr als 34 Milliarden US-Dollar ansteigen.6Financial Times: Big business identifies appetite for plant-based milk, online unter https://www.ft.com/content/7df72c04-491a-11e6-8d68-72e9211e86ab [25.11.2019] 7Renub Research (2018): Dairy Alternatives Market, Consumption, Forecast, Global Analysis, online unter https://www.renub.com/dairy-alternatives-market-consumption-forecast-global-analysis-by-plant-based-milk-regions-companies-p.php [25.11.2019]
Märkte im Wandel
Gesundheits- und Nachhaltigkeitsmotive werden Verbraucherinnen und Verbraucher in der Zukunft noch stärker zu alternativen Proteinquellen greifen lassen. Die renommierte internationale Unternehmensberatung A.T. Kearney prophezeit, dass im Jahr 2040 60 % des globalen Fleischkonsums entweder durch kultivierte Lebensmittel gedeckt oder durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden.8A.T. Kearney (2019): How Will Cultured Meat and Meat Alternatives Disrupt the Agricultural and Food Industry? Online unter https://www.atkearney.com/retail/article?/a/how-will-cultured-meat-and-meat-alternatives-disrupt-the-agricultural-and-food-industry [25.11.2019]
Das sind die langfristigen Prognosen. Die Veränderungen in Wahrnehmung und Konsumverhalten sind allerdings schon heute sichtbar: Auf der Anuga, der weltweit größten Fachmesse für Lebensmittel und Getränke, stellten 2019 bereits 30 % der Unternehmen pflanzliche Produkte aus. Auf der Internorga, der Leitmesse für den Außer-Haus-Markt, waren es sogar 65 % – ein klares Zeichen, dass die pflanzliche Lebensweise nicht nur ein Trend, sondern eine treibende Kraft für das Unternehmenswachstum ist. Das Thema ist für alle Beteiligten der Lebensmittelindustrie von Bedeutung, von Produzenten über Einzelhandel bis hin zum Außer-Haus-Markt.
Weltklimarat fordert Umdenken in der Landwirtschaft
Ein UN-Sonderbericht beleuchtet die Verknüpfungen zwischen Klima, Landnutzung und Mensch. Eine der Kernaussagen: Es wird mehr Fleisch produziert als für den Planeten gut ist.
ProVeg: Impulsgeber für die Lebensmittelindustrie
Wo es Wachstum gibt, gibt es Herausforderungen. Um den rapide steigenden Bedarf nach alternativen Lebensmitteln zu bedienen, müssen alle Akteurinnen und Akteure des Ernährungssystems beteiligt werden. Ein komplexes Netzwerk ist am Wirken, um heutzutage ein Lebensmittel vom Feld auf den Teller zu bringen. Nur wenn Politik, Forschung, Industrie und Konsumierende in die gleiche Richtung gehen, ist der so dringend benötigte Wandel zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem möglich.
Wo sind mögliche Lücken in der Wertschöpfungskette und wie können sie überbrückt werden, um die Produktion nach oben zu skalieren? Wer treibt den Wandel voran und worauf schauen Verbraucherinnen und Verbraucher genau? Was sind die vielversprechendsten Proteinpflanzen? Und wie passen Bäuerinnen und Bauern in diese neue Ära der Lebensmittelproduktion? Es sind Fragen wie diese, die die New Food Conference angehen möchte. Deshalb lädt ProVeg all jene ein, die bereits heute schon an morgen denken.
Quellen[+]
↑1 | The Economist (2018): The year of the vegan, online unter https://worldin2019.economist.com/theyearofthevegan?utm_source=412&utm_medium=COM [03.12.2019] |
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↑2 | Forbes (2018): Top Health Food Trends To Go Mainstream In 2019, online unter https://www.forbes.com/sites/eustaciahuen/2018/12/25/healthtrends/#4e5932181b82 [03.12.2019] |
↑3 | Food Ingredients Global (2017): German meat-free market roars, online unter https://www.figlobal.com/fieurope/visit/news-and-updates/german-meat-free-market-soars [25.11.2019] |
↑4 | Allied Market Research (2019): Meat Substitute Market Outlook-2026, online unter https://www.alliedmarketresearch.com/meat-substitute-market [25.11.2019] |
↑5 | Markets and Markets (2019): Plant-based Meat Market by Source (Soy, Wheat, Pea, Quinoa, Oats, Beans, Nuts), Product (Burger Patties, Sausages, Strips & Nuggets, Meatballs), Type (Pork, Beef, Chicken, Fish), Process, and Region – Global Forecast to 2025 online unter: https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/plant-based-meat-market-44922705.html?gclid=EAIaIQobChMIos2j9dCF5gIVyeJ3Ch1Z5gKsEAAYASAAEgJedfD_BwE [25.11.2019] |
↑6 | Financial Times: Big business identifies appetite for plant-based milk, online unter https://www.ft.com/content/7df72c04-491a-11e6-8d68-72e9211e86ab [25.11.2019] |
↑7 | Renub Research (2018): Dairy Alternatives Market, Consumption, Forecast, Global Analysis, online unter https://www.renub.com/dairy-alternatives-market-consumption-forecast-global-analysis-by-plant-based-milk-regions-companies-p.php [25.11.2019] |
↑8 | A.T. Kearney (2019): How Will Cultured Meat and Meat Alternatives Disrupt the Agricultural and Food Industry? Online unter https://www.atkearney.com/retail/article?/a/how-will-cultured-meat-and-meat-alternatives-disrupt-the-agricultural-and-food-industry [25.11.2019] |